Nordlichter
Kopf
Samstag, 13. November 2004
Die drei C
Die Normandie ist für mich das Land mit den drei großen C. Ich meine Camembert, Cidre und Calvados. Die ersten beiden nehme ich reichlich zu mir. Natürlich steht auch immer eine Flasche Calvados in meiner Bar, aber ich verwende ihn nur zum Würzen. Calvados hat vierzig Umdrehungen, das sind zu viele für mich. Die Normandie ist selbstverständlich auch das Land der Äpfel, ohne die es weder Cidre noch Calvados gäbe.

Unsere französische Reiseleiterin erzählte uns, dass solche heißen Sommer wie dieser im Juli 2003 für diese Gegend ungewöhnlich wären. Gewöhnlich wären die Sommer kühl und feucht. Jetzt ist mir absolut klar, wieso die Normannen sich in England so wohl fühlten, dass sie gleich für immer blieben.

Bevor die Normannen die Insel im Jahr 1066 eroberten, fielen sie in Frankreich ein. Die Franzosen waren schon damals die besseren Diplomaten. Ihr König Karl der Einfältige wusste, dass er die Normannen nicht schlagen konnte, deshalb gab er ihnen Land. Er machte sie so zu seinen Verbündeten und Untertanen. Das war nicht einfältig, das war ganz schön schlau. Der Rädelsführer der Normannen war Rollo. Aus ihm wurde Robert, der erste Herzog der Normandie. Die Normannen heirateten Französinnen und vergaßen ihre eigene Sprache. Nach zwei Generationen sprachen sie nur noch Französisch. Das war ein Beispiel einer gelungenen Assimilation. Die Normannen waren Franzosen geworden.

Mont Saint Michel

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