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Montag, 1. November 2004
Warum England?
Montag, 1. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Nach meinem letzten Aufenthalt in Italien wurde das Flussbett des Pos überflutet. Das Jahr davor war ich in Ligurien, es wurde überschwemmt. Als der Ätna Lava spuckte, fragte mich meine Freundin "Wieso bricht der Ätna jetzt aus? Du warst gar nicht da." Nein, ich war auf dem Vesuv.
So entschied ich 2001 die Italiener in Ruhe zu lassen und die Briten zu plagen. Ich erwartete, das das Britische Imperium sinken würde als das Mindeste.
Die Katastrophe kam, aber anders als geplant. Deutschland verlor das Fußballspiel gegen England 1:5. Was für eine nationale Tragödie. Ganz Deutschland war in Trauer. Ich hatte mir etwas Anderes vorgestellt. Aber nun im Jahr 2002 sind wir Vizeweltmeister und die Schmach ist vergessen.
Ich startete einen erneuten Versuch, und dieses Mal gab es ein kleines Erdbeben, nachdem ich England verließ.
Ich arbeite daran.
Wenn Ihr aus England zurückkehrt, dann kommen die unvermeidlichen Fragen. Wie war das Wetter? Wie war das Essen? Keiner der Daheimgebliebenen will glauben, dass man beides überleben kann. Der Ruf des englischen Wetters und des englischen Essens ist katastrophal in Deutschland. Vorurteile haben eben ein langes Leben.
Die deutsche Vorstellung vom englischen Wetter sind geprägt von alten Schwarzweißfilmen. Meistens wallten graue Nebelstreifen und Regengüsse über die Leinwand, Stille, dann fielen mehrere Schüsse und eine Stimme sagte: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace." Das Beständige am englischen Wetter ist seine Unbeständigkeit. Darin erinnerte es mich an die Wetterumbrüche, die ich in der Hohen Tatra erlebt habe. Sonne und Regen wechselten einander ab. Einen total vernebelten Tag musste ich zum Glück nicht erleiden.
Während Ihr in Deutschland Unmengen englische Bücher über das Einrichten von Wohnungen oder Häuser kaufen könnt, sucht Ihr dagegen Bücher über englische Kochkünste vergebens. Das englische Essen kennt man in Deutschland nur vom Hörensagen, und das lässt nichts Gutes vermuten. Das Fleisch wird in England außen braun und innen blutig genossen, also noch halb lebendig. Brrr! Das Gemüse ist dafür totgekocht und wässrig in der Einheitsfarbe grau. Dazu gibt es merkwürdige Minzesoßen. Da rennt nicht nur Obelix schreiend von dannen. Mein Reiseführer warnte mich eindringlich vor dem Genuss von fish'n'chips. Da es auch nicht sonderlich einladend roch, machte ich stets einen großen Bogen. Nicht widerstehen konnte ich dagegen den kornischen Pasteten, schon der Geruch war himmlisch.
Das dreigängige Abendmenü in englischen Hotels unterschied sich nicht vom Essen in Kontinentaleuropa. Etwas anders ist es mit dem Frühstück. Gewöhnlich habt Ihr die Wahl zwischen kontinentalem und englischem Frühstück. Wählt lieber das englische, das kontinentale ist recht karg. Es besteht außer aus Tee und Orangensaft normalerweise aus bretterhartem Toast mit Butter, Marmelade oder Honig. In manchen Hotels bekommt man weder Wurst, noch Schinken oder Käse. Ich sah dann deutsche Männer sich sehr hungrig von ihrem Frühstückstisch entfernen. Das englische Frühstück ist sehr reichhaltig. Auch wenn sich mein deutscher Magen gegen in Fett gebratene Sachen wie Speck sträubte, gibt es reichlich Auswahl. Zum Beispiel Eier gekocht, gebraten oder als Rührei, gegrillte Würstchen, Röstis, Haferbrei, Wurst, Schinken, Käse und die kontinentale Frühstücksvariante noch dazu.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Briten bei ihrer fettreichen Frühstückskost älter als 50 Jahre werden können. Das widerspricht allen Lehren moderner Ernährungswissenschaften. Ich bin sicher, würden die Deutschen verpflichtet werden jeden Morgen englisch zu frühstücken, hätten wir unser Rentenproblem gelöst.
Eine andere Merkwürdigkeit ist das englische Bier, das es in einer Unmenge von verschiedenen Sorten gibt. Ausgeschenkt wird es als pint oder half-pint. Ein pint entspricht 0,568 l. Wenn das Bier aus dem Fass kommt, ist es normalerweise schaumgebremst, etwas säuerlich und lauwarm wie meine Füße. Für deutsche Zungen ist es doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich ziehe deshalb das Bier aus den Flaschen vor. Am liebsten mag ich das dunkle irische Bier, das Stout.
So entschied ich 2001 die Italiener in Ruhe zu lassen und die Briten zu plagen. Ich erwartete, das das Britische Imperium sinken würde als das Mindeste.
Die Katastrophe kam, aber anders als geplant. Deutschland verlor das Fußballspiel gegen England 1:5. Was für eine nationale Tragödie. Ganz Deutschland war in Trauer. Ich hatte mir etwas Anderes vorgestellt. Aber nun im Jahr 2002 sind wir Vizeweltmeister und die Schmach ist vergessen.
Ich startete einen erneuten Versuch, und dieses Mal gab es ein kleines Erdbeben, nachdem ich England verließ.
Ich arbeite daran.
Wenn Ihr aus England zurückkehrt, dann kommen die unvermeidlichen Fragen. Wie war das Wetter? Wie war das Essen? Keiner der Daheimgebliebenen will glauben, dass man beides überleben kann. Der Ruf des englischen Wetters und des englischen Essens ist katastrophal in Deutschland. Vorurteile haben eben ein langes Leben.
Die deutsche Vorstellung vom englischen Wetter sind geprägt von alten Schwarzweißfilmen. Meistens wallten graue Nebelstreifen und Regengüsse über die Leinwand, Stille, dann fielen mehrere Schüsse und eine Stimme sagte: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace." Das Beständige am englischen Wetter ist seine Unbeständigkeit. Darin erinnerte es mich an die Wetterumbrüche, die ich in der Hohen Tatra erlebt habe. Sonne und Regen wechselten einander ab. Einen total vernebelten Tag musste ich zum Glück nicht erleiden.
Während Ihr in Deutschland Unmengen englische Bücher über das Einrichten von Wohnungen oder Häuser kaufen könnt, sucht Ihr dagegen Bücher über englische Kochkünste vergebens. Das englische Essen kennt man in Deutschland nur vom Hörensagen, und das lässt nichts Gutes vermuten. Das Fleisch wird in England außen braun und innen blutig genossen, also noch halb lebendig. Brrr! Das Gemüse ist dafür totgekocht und wässrig in der Einheitsfarbe grau. Dazu gibt es merkwürdige Minzesoßen. Da rennt nicht nur Obelix schreiend von dannen. Mein Reiseführer warnte mich eindringlich vor dem Genuss von fish'n'chips. Da es auch nicht sonderlich einladend roch, machte ich stets einen großen Bogen. Nicht widerstehen konnte ich dagegen den kornischen Pasteten, schon der Geruch war himmlisch.
Das dreigängige Abendmenü in englischen Hotels unterschied sich nicht vom Essen in Kontinentaleuropa. Etwas anders ist es mit dem Frühstück. Gewöhnlich habt Ihr die Wahl zwischen kontinentalem und englischem Frühstück. Wählt lieber das englische, das kontinentale ist recht karg. Es besteht außer aus Tee und Orangensaft normalerweise aus bretterhartem Toast mit Butter, Marmelade oder Honig. In manchen Hotels bekommt man weder Wurst, noch Schinken oder Käse. Ich sah dann deutsche Männer sich sehr hungrig von ihrem Frühstückstisch entfernen. Das englische Frühstück ist sehr reichhaltig. Auch wenn sich mein deutscher Magen gegen in Fett gebratene Sachen wie Speck sträubte, gibt es reichlich Auswahl. Zum Beispiel Eier gekocht, gebraten oder als Rührei, gegrillte Würstchen, Röstis, Haferbrei, Wurst, Schinken, Käse und die kontinentale Frühstücksvariante noch dazu.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Briten bei ihrer fettreichen Frühstückskost älter als 50 Jahre werden können. Das widerspricht allen Lehren moderner Ernährungswissenschaften. Ich bin sicher, würden die Deutschen verpflichtet werden jeden Morgen englisch zu frühstücken, hätten wir unser Rentenproblem gelöst.
Eine andere Merkwürdigkeit ist das englische Bier, das es in einer Unmenge von verschiedenen Sorten gibt. Ausgeschenkt wird es als pint oder half-pint. Ein pint entspricht 0,568 l. Wenn das Bier aus dem Fass kommt, ist es normalerweise schaumgebremst, etwas säuerlich und lauwarm wie meine Füße. Für deutsche Zungen ist es doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich ziehe deshalb das Bier aus den Flaschen vor. Am liebsten mag ich das dunkle irische Bier, das Stout.
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