Samstag, 6. November 2004
Kornische Spezialitäten
Samstag, 6. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Mein Reiseführer sagt, Cornwall ist nicht England sondern etwas Besonderes. Es ist auch etwas Besonderes für mich. Während keiner meiner Reisen habe ich so viele Filme verballert, neun Stück, nicht mal in Italien.
Eine der kornischen Spezialitäten ist "Cornisch cream tea". Das ist eine besondere Art geronnener Sahne "clotted cream", eine Art Milchbrötchen "scones", Marmelade und schwarzer Tee mit Milch. Die Experten streiten sich immer noch, was besser wäre, erst die Sahne aufs Milchbrötchen und dann die Marmelade oder umgekehrt. Macht es wie Ihr wollt. Fundalismus ist immer von Übel, auch beim Essen.
Ich habe einen Heißhunger auf kornische Pasteten die andere Spezialität. Ich hatte den Geruch besonders in St. Ives in meiner Nase. Leider habe ich kein Rezept für kornische Pasteten. Falls Ihr es kennt, mailt mir bitte.
Sie sagten mir, Cornwall ist Rosamunde-Pilcher-Land. Ich wusste das vorher nicht, denn ich habe niemals eins ihrer Bücher gelesen. Ich habe es schon anderswo erwähnt, ich ziehe Krimis vor. Ich liebe gute Geschichten, aber ich bin nicht an Erzählungen interessiert, wo ich schon vorher weiß, wie es ausgeht. Neulich las ich ein Interview mit Frau Pilcher in irgendeiner Fernsehzeitung. Was sie über die Ehe sagte, war sehr desillusionierend und ernüchternd, es klang kein bisschen romantisch. Es scheint so, als hätte sich Frau Pilcher da an ihrem Küchentisch den Frust über ihre wenig partnerschaftliche Beziehung von der Seele geschrieben. Sie hat sich und ihre Leserinnen in eine romantische Welt geträumt, wo es immer gut endet wie im Märchen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute. Vielleicht hat diese Traumwelt so manche unromantische Beziehung gerettet.
Ich bin jedenfalls nicht sehr romantisch veranlagt. Für mich bedeutet es Folter, wenn ich mir deutsche Schlager und Volksmusik anhören muss. Meine Tante macht das aber alles zu meinem großen Entsetzen, trotzdem sind wir die besten Freunde.
Seit ich von Cornwall zurück bin, habe ich mir all die Rosamunde-Pilcher-Filme, die im ZDF zu sehen waren, reingezogen. Mein romantisches Tantchen hat natürlich auch keinen einzigen ausgelassen. Entschuldigung, aber manchmal muss ich den Ton abstellen, ich kann die trivialen Dialoge einfach nicht ertragen. Das tut der wunderschönen Landschaft allerdings keinen Abbruch. Ich kann Cornwall auch ohne Ton genießen. Ich befürchte, ich werde nie ein Fan von Frau Pilcher werden, aber immer ein Fan Cornwalls bleiben.
Eine der kornischen Spezialitäten ist "Cornisch cream tea". Das ist eine besondere Art geronnener Sahne "clotted cream", eine Art Milchbrötchen "scones", Marmelade und schwarzer Tee mit Milch. Die Experten streiten sich immer noch, was besser wäre, erst die Sahne aufs Milchbrötchen und dann die Marmelade oder umgekehrt. Macht es wie Ihr wollt. Fundalismus ist immer von Übel, auch beim Essen.
Ich habe einen Heißhunger auf kornische Pasteten die andere Spezialität. Ich hatte den Geruch besonders in St. Ives in meiner Nase. Leider habe ich kein Rezept für kornische Pasteten. Falls Ihr es kennt, mailt mir bitte.
Sie sagten mir, Cornwall ist Rosamunde-Pilcher-Land. Ich wusste das vorher nicht, denn ich habe niemals eins ihrer Bücher gelesen. Ich habe es schon anderswo erwähnt, ich ziehe Krimis vor. Ich liebe gute Geschichten, aber ich bin nicht an Erzählungen interessiert, wo ich schon vorher weiß, wie es ausgeht. Neulich las ich ein Interview mit Frau Pilcher in irgendeiner Fernsehzeitung. Was sie über die Ehe sagte, war sehr desillusionierend und ernüchternd, es klang kein bisschen romantisch. Es scheint so, als hätte sich Frau Pilcher da an ihrem Küchentisch den Frust über ihre wenig partnerschaftliche Beziehung von der Seele geschrieben. Sie hat sich und ihre Leserinnen in eine romantische Welt geträumt, wo es immer gut endet wie im Märchen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute. Vielleicht hat diese Traumwelt so manche unromantische Beziehung gerettet.
Ich bin jedenfalls nicht sehr romantisch veranlagt. Für mich bedeutet es Folter, wenn ich mir deutsche Schlager und Volksmusik anhören muss. Meine Tante macht das aber alles zu meinem großen Entsetzen, trotzdem sind wir die besten Freunde.
Seit ich von Cornwall zurück bin, habe ich mir all die Rosamunde-Pilcher-Filme, die im ZDF zu sehen waren, reingezogen. Mein romantisches Tantchen hat natürlich auch keinen einzigen ausgelassen. Entschuldigung, aber manchmal muss ich den Ton abstellen, ich kann die trivialen Dialoge einfach nicht ertragen. Das tut der wunderschönen Landschaft allerdings keinen Abbruch. Ich kann Cornwall auch ohne Ton genießen. Ich befürchte, ich werde nie ein Fan von Frau Pilcher werden, aber immer ein Fan Cornwalls bleiben.
Freitag, 5. November 2004
Kornisches Geständnis
Freitag, 5. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Der wirkliche Grund für meine erste Englandreise war dieses Land, und das kam so.
Ich wollte mein Englisch verbessern und orderte ein Video bei Amazon mit britischen Schauspielern und in der Originalsprache. Ich suchte mir eine Komödie aus, die die Probleme surfender Jungmänner um die dreißig zeigte.
Ja, ich gestehe es, ich bin ein Fan von Monty Pythons Flying Circus und britischer Gegenwartsfilme, solcher, die sozial engagiert und warmherzig sind und den moralischen Zeigefinger vermissen lassen. Mein Favorit in dieser Abteilung ist "Ganz oder gar nicht". In britischen Filmen sehen die Schauspieler und Schauspielerinnen wie normale Leute aus und nicht wie die Insassen derselben Schönheitsfarm. Mir scheint, die Mitwirkenden in amerikanischen Filmen schauen alle aus wie gezüchtet. Der Grund wird sein, sie haben denselben plastischen Chirurgen. Ich glaube, wenn Ihr nur noch amerikanische Sitcoms und amerikanische Filme seht, dann wisst Ihr gar nicht mehr, wie normale Menschen aussehenen. Aber das nur nebenbei.
Ich mag britische Filme wegen ihrer Authentizität, aber bei diesem Film war das anders. Ich bin mir ganz sicher, Millionen Männer hätten sich anders entschieden. Wenn er seine Wahl treffen soll, und wenn nebenan Catherine Zeta-Jones im Schlafzimmer auf ihn wartet und ihre Glieder schon erwartungsvoll räkelt, welcher normalgebaute Mann greift dann nach dem Surfbrett und nicht nach der Frau? Manchmal haben Männer eben nur ein Brett vorm Kopf und sonst nichts weiter.
Wie auch immer, faszinierender als die beharrte Heldenbrust und die nackten Waden des Hauptdarstellers war die Landschaft, Cornwall, der heimliche Star des Films. Und nun wo ich dort war, ist auch klar, was die seltsamen Objekte am Anfang des Films waren, nämlich Zinnminen.
Ich wollte mein Englisch verbessern und orderte ein Video bei Amazon mit britischen Schauspielern und in der Originalsprache. Ich suchte mir eine Komödie aus, die die Probleme surfender Jungmänner um die dreißig zeigte.
Ja, ich gestehe es, ich bin ein Fan von Monty Pythons Flying Circus und britischer Gegenwartsfilme, solcher, die sozial engagiert und warmherzig sind und den moralischen Zeigefinger vermissen lassen. Mein Favorit in dieser Abteilung ist "Ganz oder gar nicht". In britischen Filmen sehen die Schauspieler und Schauspielerinnen wie normale Leute aus und nicht wie die Insassen derselben Schönheitsfarm. Mir scheint, die Mitwirkenden in amerikanischen Filmen schauen alle aus wie gezüchtet. Der Grund wird sein, sie haben denselben plastischen Chirurgen. Ich glaube, wenn Ihr nur noch amerikanische Sitcoms und amerikanische Filme seht, dann wisst Ihr gar nicht mehr, wie normale Menschen aussehenen. Aber das nur nebenbei.
Ich mag britische Filme wegen ihrer Authentizität, aber bei diesem Film war das anders. Ich bin mir ganz sicher, Millionen Männer hätten sich anders entschieden. Wenn er seine Wahl treffen soll, und wenn nebenan Catherine Zeta-Jones im Schlafzimmer auf ihn wartet und ihre Glieder schon erwartungsvoll räkelt, welcher normalgebaute Mann greift dann nach dem Surfbrett und nicht nach der Frau? Manchmal haben Männer eben nur ein Brett vorm Kopf und sonst nichts weiter.
Wie auch immer, faszinierender als die beharrte Heldenbrust und die nackten Waden des Hauptdarstellers war die Landschaft, Cornwall, der heimliche Star des Films. Und nun wo ich dort war, ist auch klar, was die seltsamen Objekte am Anfang des Films waren, nämlich Zinnminen.
Donnerstag, 4. November 2004
Jersey die Blumeninsel?
Donnerstag, 4. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Also Leute, um gleich auf den Punkt zu kommen, Jersey war die Enttäuschung meines Urlaubs 2003. Der Grund war aber nicht der einzige regnerische Tag. Nein, ein bisschen Wasser macht mir nichts aus. Während meines ersten Besuchs in Stonehenge war ich völlig durchnässt. Das ist im Sommer kein großes Unglück.
Die Reise begann für mich erfreulich. Ich erinnere mich mit Schrecken an die Überfahrt nach Capri. Dieses Mal hatte ich neue Medizin gegen Seekrankheit. Mein Platz war in der Mitte des Katamarans. Die Klimaanlage arbeitete gut, und ich fühlte mich ein wenig euphorisch.
Jersey empfing meine Gruppe und mich mit Regen und Nebel. Für Großbritannien sind das ja keine Neuigkeiten.
Nach unserer Ankunft nahmen wir einen Bus. Der Name des Busfahrers war Charles und unsere Reiseleiterin hieß Erika. Charles kam direkt von Jersey, Erika dagegen war eine Deutsche, die mit ihrem englischen Ehemann schon dreißig Jahre auf der Insel lebte. Beide, Charles und Erika, erschienen mir wie Miss Sophie und ihr Diener, und die Prozedur fand nicht jedes Jahr statt. Das war dieselbe Prozedur wie jeden Tag.
Wir wurden einmal um die Insel gekarrt. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten den Bus zu verlassen. Erika zeigte uns einen Landungssteg. Ich nahm die Chance wahr und fotografierte den Nebel und einige Farne. Die erinnerten mich an Dartmoor. Der Bus fuhr weiter.
Wir sollten unsere Fotos aus dem Bus heraus schießen. Ich hasse das. Ich mache das nur im äußersten Notfall und nicht als Regel. Die Busfenster spiegeln und alles, was ich bekomme, sind Bilder von mir selbst. Ich fahre nicht nach Jersey um mich reflektiert im Busfenster zu fotografieren. Aber ich hatte nicht einmal dazu Gelegenheit. Bevor ich meine Kamera eingestellt hatte, fuhr der Bus jedes Mal weiter. Das Ganze war ein übler Fall von Massenabfertigung, und so langsam begann es mir Jersey zu vermiesen.
In Wirklichkeit gab es nämlich genug interessante Sachen zu entdecken zum Beispiel historische Gebäude oder die Bunker aus dem zweiten Weltkrieg oder die Surfer unten am Strand. Keine Chance genauer hinzublicken, der Bus fuhr weiter.
Erika versuchte uns bei guter Laune zu halten, aber ihre Witze prallten an mir ab. Jedes Mal, wenn wir an einer großen Villa vorbeifuhren, wo einer von Jerseys Millionäre wohnte, sprach sie von armen Sozialhilfeempfängern. Kein Grund neidisch zu sein. Erika hatte uns erzählt, dass die Superreichen 20 % Steuern bezahlen, und dass deshalb die anderen Einwohner auch nur 20 % Steuern entrichten müssen. Das unterscheidet sich doch ein wenig sehr deutlich von Deutschland.
Der Bus hielt an einer Bucht. Warum wir unseren Aufenthalt hierhin verlegten, war allein Erikas Geheimnis. Hier gab es einen Selbstbedienungsladen. Wegen der Seereise hatte ich sowohl im Hotel als auch auf dem Katamaran aufs Frühstück verzichtet. Jetzt stocherte ich in meinem Eintopf herum. Der Laden hatte als besondere Spezialität Teekannen im Angebot. Ich fragte mich, wer all diese Scheußlichkeiten kaufen würde Schwiegersöhne für ihre geliebten Schwiegermütter oder Schwiegermütter für ihre teuren Schwiegertöchter?
Es blieb genug Zeit ein Bild zu schießen. Der Bus hatte eine Panne, und Charles musste den Werkstattwagen rufen. Der kam bald, aber es gab nichts zu reparieren, die Batterie war runter. Ein neuer Bus musste her.
Ich verbrachte die Wartezeit in einem kleinen Museum und sah mir Kutschen an. Ich fand auch einige Broschüren über die Invasion deutscher Truppen während des zweiten Weltkrieges. Die britische Flagge war zusammen mit einem Hakenkreuz dargestellt. In Deutschland kann die Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Institutionen vor Gericht enden. Deutsche Staatsanwälte verstehen in diesem Fall keinen Spaß!
Als der Bus endlich kam, brachten sie uns nach Saint Helier. Jersey wird als Blumeninsel bezeichnet. Ich sah welche vor den Häusern der Einwohner, aber ich habe viel mehr in Cornwall und Devon gesehen. Wo sind die Blumen geblieben?
Nach der Busfahrt fühlte ich mich, als hätte ich Jersey im Fernsehen und nicht in Wirklichkeit gesehen. Was sagt uns das? Leute, wenn Ihr jemals nach Jersey kommen solltet, dann nehmt Euch einen Leihwagen und lasst den Bus stehen!
Die Reise begann für mich erfreulich. Ich erinnere mich mit Schrecken an die Überfahrt nach Capri. Dieses Mal hatte ich neue Medizin gegen Seekrankheit. Mein Platz war in der Mitte des Katamarans. Die Klimaanlage arbeitete gut, und ich fühlte mich ein wenig euphorisch.
Jersey empfing meine Gruppe und mich mit Regen und Nebel. Für Großbritannien sind das ja keine Neuigkeiten.
Nach unserer Ankunft nahmen wir einen Bus. Der Name des Busfahrers war Charles und unsere Reiseleiterin hieß Erika. Charles kam direkt von Jersey, Erika dagegen war eine Deutsche, die mit ihrem englischen Ehemann schon dreißig Jahre auf der Insel lebte. Beide, Charles und Erika, erschienen mir wie Miss Sophie und ihr Diener, und die Prozedur fand nicht jedes Jahr statt. Das war dieselbe Prozedur wie jeden Tag.
Wir wurden einmal um die Insel gekarrt. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten den Bus zu verlassen. Erika zeigte uns einen Landungssteg. Ich nahm die Chance wahr und fotografierte den Nebel und einige Farne. Die erinnerten mich an Dartmoor. Der Bus fuhr weiter.
Wir sollten unsere Fotos aus dem Bus heraus schießen. Ich hasse das. Ich mache das nur im äußersten Notfall und nicht als Regel. Die Busfenster spiegeln und alles, was ich bekomme, sind Bilder von mir selbst. Ich fahre nicht nach Jersey um mich reflektiert im Busfenster zu fotografieren. Aber ich hatte nicht einmal dazu Gelegenheit. Bevor ich meine Kamera eingestellt hatte, fuhr der Bus jedes Mal weiter. Das Ganze war ein übler Fall von Massenabfertigung, und so langsam begann es mir Jersey zu vermiesen.
In Wirklichkeit gab es nämlich genug interessante Sachen zu entdecken zum Beispiel historische Gebäude oder die Bunker aus dem zweiten Weltkrieg oder die Surfer unten am Strand. Keine Chance genauer hinzublicken, der Bus fuhr weiter.
Erika versuchte uns bei guter Laune zu halten, aber ihre Witze prallten an mir ab. Jedes Mal, wenn wir an einer großen Villa vorbeifuhren, wo einer von Jerseys Millionäre wohnte, sprach sie von armen Sozialhilfeempfängern. Kein Grund neidisch zu sein. Erika hatte uns erzählt, dass die Superreichen 20 % Steuern bezahlen, und dass deshalb die anderen Einwohner auch nur 20 % Steuern entrichten müssen. Das unterscheidet sich doch ein wenig sehr deutlich von Deutschland.
Der Bus hielt an einer Bucht. Warum wir unseren Aufenthalt hierhin verlegten, war allein Erikas Geheimnis. Hier gab es einen Selbstbedienungsladen. Wegen der Seereise hatte ich sowohl im Hotel als auch auf dem Katamaran aufs Frühstück verzichtet. Jetzt stocherte ich in meinem Eintopf herum. Der Laden hatte als besondere Spezialität Teekannen im Angebot. Ich fragte mich, wer all diese Scheußlichkeiten kaufen würde Schwiegersöhne für ihre geliebten Schwiegermütter oder Schwiegermütter für ihre teuren Schwiegertöchter?
Es blieb genug Zeit ein Bild zu schießen. Der Bus hatte eine Panne, und Charles musste den Werkstattwagen rufen. Der kam bald, aber es gab nichts zu reparieren, die Batterie war runter. Ein neuer Bus musste her.
Ich verbrachte die Wartezeit in einem kleinen Museum und sah mir Kutschen an. Ich fand auch einige Broschüren über die Invasion deutscher Truppen während des zweiten Weltkrieges. Die britische Flagge war zusammen mit einem Hakenkreuz dargestellt. In Deutschland kann die Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Institutionen vor Gericht enden. Deutsche Staatsanwälte verstehen in diesem Fall keinen Spaß!
Als der Bus endlich kam, brachten sie uns nach Saint Helier. Jersey wird als Blumeninsel bezeichnet. Ich sah welche vor den Häusern der Einwohner, aber ich habe viel mehr in Cornwall und Devon gesehen. Wo sind die Blumen geblieben?
Nach der Busfahrt fühlte ich mich, als hätte ich Jersey im Fernsehen und nicht in Wirklichkeit gesehen. Was sagt uns das? Leute, wenn Ihr jemals nach Jersey kommen solltet, dann nehmt Euch einen Leihwagen und lasst den Bus stehen!
Mittwoch, 3. November 2004
530 Stufen zum Gipfel
Mittwoch, 3. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
An meinem letzten Tag in London wollte ich mir die St. Paulskathedrale ansehen. Meine Reisegefährtin Carmen kam mit.
Der Eintrittspreis betrug 6,00 £ für eine Person, nicht gerade billig. Für dieses Geld hätten sie uns zur Goldenen Galerie tragen müssen. Aber Ihr müsst dahin auf Euren eigenen Füßen und auf eigenes Risiko gelangen.
Zuerst sahen wir uns den Innenraum an. Er erinnerte mich an den Petersdom in Rom. Der Petersdom ist gigantischer und der Eintritt kostet nichts. Aber die St. Paulskathedrale ist auch so groß genug.
Christopher Wrens Meisterwerk ist wirklich schön. Ich glaube, er verzweifelte an diesem Gebäude. Seinen ersten Plan stellte er 1668 auf. Erst 1675 wurde sein dritter Plan angenommen. Die Kathedrale wurde 1710 beendet. Christopher Wren starb 1723 mit 92 Jahren. Er hatte also noch genug Zeit sein Werk eingehend zu betrachten. War er am Ende damit zufrieden? Er wollte den Innenraum mit Mosaiken ausschmücken, das Komitee lehnte es ab. Zum Schluss bekam Christopher Wren seinen Willen doch noch, wenn auch erst 200 Jahre später. Ich hätte gerne Fotos geschossen, aber das war nicht erlaubt.
Hoher Eintrittspreis, noch nicht einmal Fotos und dann kein Fahrstuhl. Carmen und ich stiegen die 259 Stufen zur Flüstergalerie hinauf. Unsere Reiseführerin hatte uns erzählt, wir könnten einander von einem Teil der Galerie zum anderen flüstern hören. Leider war das nicht wahr. Ich hörte nichts und Carmen auch nicht. Der Lärm im Hintergrund war einfach zu laut. So kletterten wir die 119 Stufen weiter, die uns auf die Steingalerie führten. Der Blick über London war fantastisch, und hier oben konnte ich endlich meine Fotos machen. Gewiss, ich weiß, dass London eine Großstadt ist, aber so richtig begriffen habe ich es erst da oben. Natürlich wollte ich auch auf die Spitze dieses Berges. Deshalb kraxelte Carmen die letzten 152 Stufen zur Goldenen Galerie hinauf, und ich keuchte hinterdrein. Nun waren wir oben 530 Stufen oder 85,35 m hoch. Die Kathedrale selber ist 111 m hoch.
Nach unten ging es etwas leichter. Wir mussten 543 Stufen hinabsteigen. Die nächsten Tage hatte ich solchen Muskelkater, dass ich kaum laufen konnte. Aber das war erst später in Berlin.
Nach unserem Abstieg gingen wir nach ganz unten in die Krypta. Wir sahen die Särge von Lord Nelson und dem Herzog von Wellington. Ich bin mehr an Architekten interessiert als an Kriegshelden, ich suchte Wrens Grab und fand es. Die Inschrift lautet:
Der Eintrittspreis betrug 6,00 £ für eine Person, nicht gerade billig. Für dieses Geld hätten sie uns zur Goldenen Galerie tragen müssen. Aber Ihr müsst dahin auf Euren eigenen Füßen und auf eigenes Risiko gelangen.
Zuerst sahen wir uns den Innenraum an. Er erinnerte mich an den Petersdom in Rom. Der Petersdom ist gigantischer und der Eintritt kostet nichts. Aber die St. Paulskathedrale ist auch so groß genug.
Christopher Wrens Meisterwerk ist wirklich schön. Ich glaube, er verzweifelte an diesem Gebäude. Seinen ersten Plan stellte er 1668 auf. Erst 1675 wurde sein dritter Plan angenommen. Die Kathedrale wurde 1710 beendet. Christopher Wren starb 1723 mit 92 Jahren. Er hatte also noch genug Zeit sein Werk eingehend zu betrachten. War er am Ende damit zufrieden? Er wollte den Innenraum mit Mosaiken ausschmücken, das Komitee lehnte es ab. Zum Schluss bekam Christopher Wren seinen Willen doch noch, wenn auch erst 200 Jahre später. Ich hätte gerne Fotos geschossen, aber das war nicht erlaubt.
Hoher Eintrittspreis, noch nicht einmal Fotos und dann kein Fahrstuhl. Carmen und ich stiegen die 259 Stufen zur Flüstergalerie hinauf. Unsere Reiseführerin hatte uns erzählt, wir könnten einander von einem Teil der Galerie zum anderen flüstern hören. Leider war das nicht wahr. Ich hörte nichts und Carmen auch nicht. Der Lärm im Hintergrund war einfach zu laut. So kletterten wir die 119 Stufen weiter, die uns auf die Steingalerie führten. Der Blick über London war fantastisch, und hier oben konnte ich endlich meine Fotos machen. Gewiss, ich weiß, dass London eine Großstadt ist, aber so richtig begriffen habe ich es erst da oben. Natürlich wollte ich auch auf die Spitze dieses Berges. Deshalb kraxelte Carmen die letzten 152 Stufen zur Goldenen Galerie hinauf, und ich keuchte hinterdrein. Nun waren wir oben 530 Stufen oder 85,35 m hoch. Die Kathedrale selber ist 111 m hoch.
Nach unten ging es etwas leichter. Wir mussten 543 Stufen hinabsteigen. Die nächsten Tage hatte ich solchen Muskelkater, dass ich kaum laufen konnte. Aber das war erst später in Berlin.
Nach unserem Abstieg gingen wir nach ganz unten in die Krypta. Wir sahen die Särge von Lord Nelson und dem Herzog von Wellington. Ich bin mehr an Architekten interessiert als an Kriegshelden, ich suchte Wrens Grab und fand es. Die Inschrift lautet:
Leser suchst Du sein Denkmal, so schau Dich um.
Dienstag, 2. November 2004
London und ich
Dienstag, 2. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Es war Liebe auf den ersten Blick und das nicht wegen der Architektur. Ich habe in Dresden studiert, und ich war in Italien und Frankreich. Also kenne ich eine Menge Städte, die schöner als London sind. Die Einwohner sind es, die London für mich interessant machen.
Großbritannien ist eine Insel, und der einzige Weg für mich dorthin zugelangen und meiner extremen Reisekrankheit zu trotzen war mit einem Flugzeug. Der Flug nach London war überhaupt der erste Flug in meinem Leben. Ich hatte Angst, dass mir schlecht wird. Das erste was ich tat, nachdem ich meinen Platz gefunden hatte, war die Papiertüte zu suchen. Gott sei Dank, mir wurde nicht übel. Aber ich krallte mich die ganze Zeit an den Armlehnen fest und lutschte einen Bonbon nach dem anderen. Da ich einen Fensterplatz hatte, war ich froh London und die Themse unter mir zu sehen. Noch froher war ich, als das Flugzeug endlich unten auf der Erde und in Heathrow war.
Mein Hotel befand sich in Pimlico, und so entschied ich, die U-Bahn zu nehmen. Ich musste in Green Park umsteigen. Das Hinweisschild zeigte nach oben, ich nahm meinen Koffer und wollte gerade die Treppe hochsteigen, als mich jemand zurückhielt. Er war ein großer Neger bekleidet mit einer Uniform. Er fragte mich, wohin ich wollte, und ich erzählte es ihm. Er winkte mit seinem Zeigefinger und ich folgte ihm. Er führte mich zu einem Ausgang und erklärte mir, ich müsste erst mit der Rolltreppe nach unten und dann wieder nach oben fahren. Es gäbe wahrlich keinen Grund einen schweren Koffer durch die Gegend zu wuchten. Das war wirklich nett.
An der Station Pimlico schaute ich in meinen Stadtplan, konnte aber die Straße, in der ich war, nicht finden. Also fragte ich den nächsten Passanten, ob er mir helfen könne, er konnte.
Ich ließ meinen Koffer im Hotel und startete meine erste Besichtigungstour bewaffnet mit Spiegelreflexkamera und Zoomobjektiv, Ziel South Bank. An der U-Bahnstation Pimlico stehend warf ich einen Blick in meinen Stadtplan. Eine nette alte Dame kam vorbei und fragte, "Kann ich Ihnen helfen?"
Falls Ihr jemals geglaubt habt, solche Sachen könnten Euch auch in Deutschland etwa in Berlin passieren, dann vergesst das lieber ganz schnell. Niemand wird Euch seine Hilfe anbieten weder auf der Straße noch in den U-Bahnstationen. Die Berliner hätten sich gut amüsiert, wenn sie gesehen hätten, wie ich einen schweren Koffer die Treppen raufwuchte. Aber niemand hätte mir verraten, dass nebenan eine Rolltreppe ist.
So sind sie. Armes Deutschland!
Großbritannien ist eine Insel, und der einzige Weg für mich dorthin zugelangen und meiner extremen Reisekrankheit zu trotzen war mit einem Flugzeug. Der Flug nach London war überhaupt der erste Flug in meinem Leben. Ich hatte Angst, dass mir schlecht wird. Das erste was ich tat, nachdem ich meinen Platz gefunden hatte, war die Papiertüte zu suchen. Gott sei Dank, mir wurde nicht übel. Aber ich krallte mich die ganze Zeit an den Armlehnen fest und lutschte einen Bonbon nach dem anderen. Da ich einen Fensterplatz hatte, war ich froh London und die Themse unter mir zu sehen. Noch froher war ich, als das Flugzeug endlich unten auf der Erde und in Heathrow war.
Mein Hotel befand sich in Pimlico, und so entschied ich, die U-Bahn zu nehmen. Ich musste in Green Park umsteigen. Das Hinweisschild zeigte nach oben, ich nahm meinen Koffer und wollte gerade die Treppe hochsteigen, als mich jemand zurückhielt. Er war ein großer Neger bekleidet mit einer Uniform. Er fragte mich, wohin ich wollte, und ich erzählte es ihm. Er winkte mit seinem Zeigefinger und ich folgte ihm. Er führte mich zu einem Ausgang und erklärte mir, ich müsste erst mit der Rolltreppe nach unten und dann wieder nach oben fahren. Es gäbe wahrlich keinen Grund einen schweren Koffer durch die Gegend zu wuchten. Das war wirklich nett.
An der Station Pimlico schaute ich in meinen Stadtplan, konnte aber die Straße, in der ich war, nicht finden. Also fragte ich den nächsten Passanten, ob er mir helfen könne, er konnte.
Ich ließ meinen Koffer im Hotel und startete meine erste Besichtigungstour bewaffnet mit Spiegelreflexkamera und Zoomobjektiv, Ziel South Bank. An der U-Bahnstation Pimlico stehend warf ich einen Blick in meinen Stadtplan. Eine nette alte Dame kam vorbei und fragte, "Kann ich Ihnen helfen?"
Falls Ihr jemals geglaubt habt, solche Sachen könnten Euch auch in Deutschland etwa in Berlin passieren, dann vergesst das lieber ganz schnell. Niemand wird Euch seine Hilfe anbieten weder auf der Straße noch in den U-Bahnstationen. Die Berliner hätten sich gut amüsiert, wenn sie gesehen hätten, wie ich einen schweren Koffer die Treppen raufwuchte. Aber niemand hätte mir verraten, dass nebenan eine Rolltreppe ist.
So sind sie. Armes Deutschland!
Montag, 1. November 2004
Warum England?
Montag, 1. November 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Nach meinem letzten Aufenthalt in Italien wurde das Flussbett des Pos überflutet. Das Jahr davor war ich in Ligurien, es wurde überschwemmt. Als der Ätna Lava spuckte, fragte mich meine Freundin "Wieso bricht der Ätna jetzt aus? Du warst gar nicht da." Nein, ich war auf dem Vesuv.
So entschied ich 2001 die Italiener in Ruhe zu lassen und die Briten zu plagen. Ich erwartete, das das Britische Imperium sinken würde als das Mindeste.
Die Katastrophe kam, aber anders als geplant. Deutschland verlor das Fußballspiel gegen England 1:5. Was für eine nationale Tragödie. Ganz Deutschland war in Trauer. Ich hatte mir etwas Anderes vorgestellt. Aber nun im Jahr 2002 sind wir Vizeweltmeister und die Schmach ist vergessen.
Ich startete einen erneuten Versuch, und dieses Mal gab es ein kleines Erdbeben, nachdem ich England verließ.
Ich arbeite daran.
Wenn Ihr aus England zurückkehrt, dann kommen die unvermeidlichen Fragen. Wie war das Wetter? Wie war das Essen? Keiner der Daheimgebliebenen will glauben, dass man beides überleben kann. Der Ruf des englischen Wetters und des englischen Essens ist katastrophal in Deutschland. Vorurteile haben eben ein langes Leben.
Die deutsche Vorstellung vom englischen Wetter sind geprägt von alten Schwarzweißfilmen. Meistens wallten graue Nebelstreifen und Regengüsse über die Leinwand, Stille, dann fielen mehrere Schüsse und eine Stimme sagte: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace." Das Beständige am englischen Wetter ist seine Unbeständigkeit. Darin erinnerte es mich an die Wetterumbrüche, die ich in der Hohen Tatra erlebt habe. Sonne und Regen wechselten einander ab. Einen total vernebelten Tag musste ich zum Glück nicht erleiden.
Während Ihr in Deutschland Unmengen englische Bücher über das Einrichten von Wohnungen oder Häuser kaufen könnt, sucht Ihr dagegen Bücher über englische Kochkünste vergebens. Das englische Essen kennt man in Deutschland nur vom Hörensagen, und das lässt nichts Gutes vermuten. Das Fleisch wird in England außen braun und innen blutig genossen, also noch halb lebendig. Brrr! Das Gemüse ist dafür totgekocht und wässrig in der Einheitsfarbe grau. Dazu gibt es merkwürdige Minzesoßen. Da rennt nicht nur Obelix schreiend von dannen. Mein Reiseführer warnte mich eindringlich vor dem Genuss von fish'n'chips. Da es auch nicht sonderlich einladend roch, machte ich stets einen großen Bogen. Nicht widerstehen konnte ich dagegen den kornischen Pasteten, schon der Geruch war himmlisch.
Das dreigängige Abendmenü in englischen Hotels unterschied sich nicht vom Essen in Kontinentaleuropa. Etwas anders ist es mit dem Frühstück. Gewöhnlich habt Ihr die Wahl zwischen kontinentalem und englischem Frühstück. Wählt lieber das englische, das kontinentale ist recht karg. Es besteht außer aus Tee und Orangensaft normalerweise aus bretterhartem Toast mit Butter, Marmelade oder Honig. In manchen Hotels bekommt man weder Wurst, noch Schinken oder Käse. Ich sah dann deutsche Männer sich sehr hungrig von ihrem Frühstückstisch entfernen. Das englische Frühstück ist sehr reichhaltig. Auch wenn sich mein deutscher Magen gegen in Fett gebratene Sachen wie Speck sträubte, gibt es reichlich Auswahl. Zum Beispiel Eier gekocht, gebraten oder als Rührei, gegrillte Würstchen, Röstis, Haferbrei, Wurst, Schinken, Käse und die kontinentale Frühstücksvariante noch dazu.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Briten bei ihrer fettreichen Frühstückskost älter als 50 Jahre werden können. Das widerspricht allen Lehren moderner Ernährungswissenschaften. Ich bin sicher, würden die Deutschen verpflichtet werden jeden Morgen englisch zu frühstücken, hätten wir unser Rentenproblem gelöst.
Eine andere Merkwürdigkeit ist das englische Bier, das es in einer Unmenge von verschiedenen Sorten gibt. Ausgeschenkt wird es als pint oder half-pint. Ein pint entspricht 0,568 l. Wenn das Bier aus dem Fass kommt, ist es normalerweise schaumgebremst, etwas säuerlich und lauwarm wie meine Füße. Für deutsche Zungen ist es doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich ziehe deshalb das Bier aus den Flaschen vor. Am liebsten mag ich das dunkle irische Bier, das Stout.
So entschied ich 2001 die Italiener in Ruhe zu lassen und die Briten zu plagen. Ich erwartete, das das Britische Imperium sinken würde als das Mindeste.
Die Katastrophe kam, aber anders als geplant. Deutschland verlor das Fußballspiel gegen England 1:5. Was für eine nationale Tragödie. Ganz Deutschland war in Trauer. Ich hatte mir etwas Anderes vorgestellt. Aber nun im Jahr 2002 sind wir Vizeweltmeister und die Schmach ist vergessen.
Ich startete einen erneuten Versuch, und dieses Mal gab es ein kleines Erdbeben, nachdem ich England verließ.
Ich arbeite daran.
Wenn Ihr aus England zurückkehrt, dann kommen die unvermeidlichen Fragen. Wie war das Wetter? Wie war das Essen? Keiner der Daheimgebliebenen will glauben, dass man beides überleben kann. Der Ruf des englischen Wetters und des englischen Essens ist katastrophal in Deutschland. Vorurteile haben eben ein langes Leben.
Die deutsche Vorstellung vom englischen Wetter sind geprägt von alten Schwarzweißfilmen. Meistens wallten graue Nebelstreifen und Regengüsse über die Leinwand, Stille, dann fielen mehrere Schüsse und eine Stimme sagte: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace." Das Beständige am englischen Wetter ist seine Unbeständigkeit. Darin erinnerte es mich an die Wetterumbrüche, die ich in der Hohen Tatra erlebt habe. Sonne und Regen wechselten einander ab. Einen total vernebelten Tag musste ich zum Glück nicht erleiden.
Während Ihr in Deutschland Unmengen englische Bücher über das Einrichten von Wohnungen oder Häuser kaufen könnt, sucht Ihr dagegen Bücher über englische Kochkünste vergebens. Das englische Essen kennt man in Deutschland nur vom Hörensagen, und das lässt nichts Gutes vermuten. Das Fleisch wird in England außen braun und innen blutig genossen, also noch halb lebendig. Brrr! Das Gemüse ist dafür totgekocht und wässrig in der Einheitsfarbe grau. Dazu gibt es merkwürdige Minzesoßen. Da rennt nicht nur Obelix schreiend von dannen. Mein Reiseführer warnte mich eindringlich vor dem Genuss von fish'n'chips. Da es auch nicht sonderlich einladend roch, machte ich stets einen großen Bogen. Nicht widerstehen konnte ich dagegen den kornischen Pasteten, schon der Geruch war himmlisch.
Das dreigängige Abendmenü in englischen Hotels unterschied sich nicht vom Essen in Kontinentaleuropa. Etwas anders ist es mit dem Frühstück. Gewöhnlich habt Ihr die Wahl zwischen kontinentalem und englischem Frühstück. Wählt lieber das englische, das kontinentale ist recht karg. Es besteht außer aus Tee und Orangensaft normalerweise aus bretterhartem Toast mit Butter, Marmelade oder Honig. In manchen Hotels bekommt man weder Wurst, noch Schinken oder Käse. Ich sah dann deutsche Männer sich sehr hungrig von ihrem Frühstückstisch entfernen. Das englische Frühstück ist sehr reichhaltig. Auch wenn sich mein deutscher Magen gegen in Fett gebratene Sachen wie Speck sträubte, gibt es reichlich Auswahl. Zum Beispiel Eier gekocht, gebraten oder als Rührei, gegrillte Würstchen, Röstis, Haferbrei, Wurst, Schinken, Käse und die kontinentale Frühstücksvariante noch dazu.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Briten bei ihrer fettreichen Frühstückskost älter als 50 Jahre werden können. Das widerspricht allen Lehren moderner Ernährungswissenschaften. Ich bin sicher, würden die Deutschen verpflichtet werden jeden Morgen englisch zu frühstücken, hätten wir unser Rentenproblem gelöst.
Eine andere Merkwürdigkeit ist das englische Bier, das es in einer Unmenge von verschiedenen Sorten gibt. Ausgeschenkt wird es als pint oder half-pint. Ein pint entspricht 0,568 l. Wenn das Bier aus dem Fass kommt, ist es normalerweise schaumgebremst, etwas säuerlich und lauwarm wie meine Füße. Für deutsche Zungen ist es doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich ziehe deshalb das Bier aus den Flaschen vor. Am liebsten mag ich das dunkle irische Bier, das Stout.
Sonntag, 31. Oktober 2004
Die Briten und der Rest der Welt
Sonntag, 31. Oktober 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Im Sommer 2002 überraschte das Internetreisebüro Expedia die Welt mit den Ergebnissen einer Umfrage. Das britische Reisebüro verhörte Reiseveranstalter in 17 Ländern über ihre beliebtesten Touristen. Punkte wurden ausgeteilt für Höflichkeit, Spendierfreudigkeit, sowie Interesse an der Landesküche und Sprache. Das für die Initiatoren befremdliche Ergebnis der Feldforschung lässt auf eine ehrliche und in keiner Weise manipulierte Erhebung schließen.
Verblüffend für den Direktor von Expedia, Dermot Halpin, und auch für mich gewannen die Deutschen den Kampf um den beliebtesten Touristen mit 41 Punkten. Das Schlusslicht bildeten weit abgeschlagen die Briten mit -44 Punkten. Platz zwei ging an die Amerikaner, die sich als besonders spendabel erwiesen. Den dritten Platz erstritten sich die äußerst höflichen Japaner. Die Italiener kamen für ihre große Bereitschaft die lokale Küche zu testen auf Rang vier.
Ausnehmend blamabel war die rote Laterne für die Briten, weil der Abstand zu den als Vorletzte platzierten Israelis betont prägnant ausfiel. Die Israelis erreichten immerhin -6 Punkte. Damit absolvierten die Briten alle Gattungen gleich miserabel. Ihr Unwillen sich fremde Sprachen anzueignen stach dabei besonders hervor. Sie glaubten, wenn sie sehr laut und Englisch sprechen, würde man sie schon verstehen. Das deckt sich so ungefähr mit den Erfahrungen, die ich mit den Insulanern gemacht habe und umso mehr, wenn sie der männlichen Spezies angehören.
Als ich meinem Kollegen verkündete, ich wäre reif für die Insel, wiegte er bedenklich den Kopf. Im Gegensatz zu mir kennt mein Arbeitskollege nur drei Urlaubsziele: 1. die Balearen, 2. die Balearen, 3. die Balearen. Daselbst war er bei einem seiner Aufenthalte auf einem Inselteil gelandet, der hauptsächlich von britischen Urlaubern besetzt war genauso wie das Hotel, indem er untergebracht war. Indem er dort als Deutscher identifiziert wurde, spuckte ihn einer der britischen Gäste an. Mein Kollege konnte dem beim besten Willen keinerlei Komik abgewinnen und leidet seit dem an chronischer Englandphobie. Er würde nie in seinem Leben nach Großbritannien reisen.
Mich selbst hat seine negative Erfahrung nicht abgeschreckt. Alle Wege nach Cornwall führen nun einmal über England.
Ihr dürft nicht davon, wie sich Leute im Ausland betragen, auf ihr Verhalten zu Hause schließen. So nett wie die Deutschen in der Fremde auch sein mögen, besucht sie bloß nicht im eigenen Land, Ihr würdet bitter enttäuscht werden. Sie sind in Deutschland zu Hause und meinen, da brauchten sie sich nicht zu benehmen. Wenn Ihr Euch durch meine Warnungen nicht abschrecken lassen wollt, und unbedingt die Absicht habt, nette Deutsche kennen zu lernen, dann fahrt ins Sachsenland. Glaubt mir, ich kann das gut beurteilen, ich habe dort sechs Jahre im freiwilligen Exil verbracht.
Die Briten erweisen sich zu Hause als angenehme und umgängliche Zeitgenossen. Keiner der Männer verfällt dort in Geschrei, wahrscheinlich dulden die britischen Frauen derartige Eskapaden nicht. Ich selber habe in Großbritannien wegen meiner Nationalität keinerlei Nachteile erlebt. Jedes Mal, wenn ich eine Broschüre über eine Sehenswürdigkeit erstand, outete ich mich selbstverständlich als Deutsche. Über die unvermeidliche Frage, ob ich denn "really sure" wäre auch die richtige Sprachversion gegriffen zu haben, war ich immer amüsiert und nie beleidigt. Natürlich bejahte ich die Anfrage.
Deutsch ist schließlich die einzige Sprache, die ich ohne zu stottern sprechen kann. Auch wenn es ja im Moment nicht modern zu sein scheint, ich bin ein bekennender Fan der deutschen Sprache.
Verblüffend für den Direktor von Expedia, Dermot Halpin, und auch für mich gewannen die Deutschen den Kampf um den beliebtesten Touristen mit 41 Punkten. Das Schlusslicht bildeten weit abgeschlagen die Briten mit -44 Punkten. Platz zwei ging an die Amerikaner, die sich als besonders spendabel erwiesen. Den dritten Platz erstritten sich die äußerst höflichen Japaner. Die Italiener kamen für ihre große Bereitschaft die lokale Küche zu testen auf Rang vier.
Ausnehmend blamabel war die rote Laterne für die Briten, weil der Abstand zu den als Vorletzte platzierten Israelis betont prägnant ausfiel. Die Israelis erreichten immerhin -6 Punkte. Damit absolvierten die Briten alle Gattungen gleich miserabel. Ihr Unwillen sich fremde Sprachen anzueignen stach dabei besonders hervor. Sie glaubten, wenn sie sehr laut und Englisch sprechen, würde man sie schon verstehen. Das deckt sich so ungefähr mit den Erfahrungen, die ich mit den Insulanern gemacht habe und umso mehr, wenn sie der männlichen Spezies angehören.
Als ich meinem Kollegen verkündete, ich wäre reif für die Insel, wiegte er bedenklich den Kopf. Im Gegensatz zu mir kennt mein Arbeitskollege nur drei Urlaubsziele: 1. die Balearen, 2. die Balearen, 3. die Balearen. Daselbst war er bei einem seiner Aufenthalte auf einem Inselteil gelandet, der hauptsächlich von britischen Urlaubern besetzt war genauso wie das Hotel, indem er untergebracht war. Indem er dort als Deutscher identifiziert wurde, spuckte ihn einer der britischen Gäste an. Mein Kollege konnte dem beim besten Willen keinerlei Komik abgewinnen und leidet seit dem an chronischer Englandphobie. Er würde nie in seinem Leben nach Großbritannien reisen.
Mich selbst hat seine negative Erfahrung nicht abgeschreckt. Alle Wege nach Cornwall führen nun einmal über England.
Ihr dürft nicht davon, wie sich Leute im Ausland betragen, auf ihr Verhalten zu Hause schließen. So nett wie die Deutschen in der Fremde auch sein mögen, besucht sie bloß nicht im eigenen Land, Ihr würdet bitter enttäuscht werden. Sie sind in Deutschland zu Hause und meinen, da brauchten sie sich nicht zu benehmen. Wenn Ihr Euch durch meine Warnungen nicht abschrecken lassen wollt, und unbedingt die Absicht habt, nette Deutsche kennen zu lernen, dann fahrt ins Sachsenland. Glaubt mir, ich kann das gut beurteilen, ich habe dort sechs Jahre im freiwilligen Exil verbracht.
Die Briten erweisen sich zu Hause als angenehme und umgängliche Zeitgenossen. Keiner der Männer verfällt dort in Geschrei, wahrscheinlich dulden die britischen Frauen derartige Eskapaden nicht. Ich selber habe in Großbritannien wegen meiner Nationalität keinerlei Nachteile erlebt. Jedes Mal, wenn ich eine Broschüre über eine Sehenswürdigkeit erstand, outete ich mich selbstverständlich als Deutsche. Über die unvermeidliche Frage, ob ich denn "really sure" wäre auch die richtige Sprachversion gegriffen zu haben, war ich immer amüsiert und nie beleidigt. Natürlich bejahte ich die Anfrage.
Deutsch ist schließlich die einzige Sprache, die ich ohne zu stottern sprechen kann. Auch wenn es ja im Moment nicht modern zu sein scheint, ich bin ein bekennender Fan der deutschen Sprache.
Freitag, 29. Oktober 2004
Von Wodarg ins Mittelalter
Freitag, 29. Oktober 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Es stimmt der Landkreis Demmin mit all seinen kleinen Städten und Dörfern ist heute tiefste vorpommersche Provinz und im vereinigten Deutschland völlig unbedeutend. Aber das war nicht immer so.
Bei den Vorbereitungen zum Bau der Autobahn A20 durch unser Land haben die Archäologen so einiges Interessantes aufgespürt. Die spektakulärste Entdeckung war dabei der Rest einer abgebrannten hölzernen Raubritterburg bei Wodarg im Juli 2003. In meiner Regionalzeitung war zu lesen, man könne die Ausgrabungsstätte an einem Mittwoch für ganze zwei Stunden besichtigen. Günstigerweise hatte ich gerade Urlaub und war dabei meine Wohnung zu renovieren. Ich war recht froh die Arbeit unterbrechen zu können. Also den Farbtopf und den Pinsel in die Ecke gestellt und nichts wie hin!
Meine Fahrt führte mich vorbei an der Burg Klempenow durch das Dorf Kölln. Hier gab es eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h, außerdem zeigte ein Schild Unebenheiten in der Fahrbahn an. Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern ist, aber in Meck-Pomm solltet Ihr diese Warnungen unbedingt ernst nehmen, sonst ist ein doppelter Achsenbruch garantiert. Wer hier über die Dörfer fahren will, hat besser kein tiefergelegtes Auto. Es ist nicht gerade einfach, die Wahnsinnsgeschwindigkeit von 10 km/h zu halten. Ich fuhr und fuhr aber ein vermutetes Schlagloch konnte ich nicht entdecken. Natürlich hatte ich auch die Sonne von vorn. Als ich die Gefahr erkannte, war ich schon aufgeschlagen. Es knallte dermaßen, dass ich befürchtete mein Auto könnte alle seine Innereien verlieren. Kein Schlagloch, es war eine uralte Straße, die ich überquert hatte, an den Rändern tiefergelegt und in der Mitte eine hohe Wölbung. Jedenfalls wirkte sie wie eine Sprungschanze. Als ich mich ihr näherte, sah sie flach aus. Der Meister in meiner Autowerkstatt beruhigte mich aber später, der Haken fürs Abschleppseil hatte den Aufprall abgefangen.
Da mein Auto nicht auseinander fiel, fuhr ich erst einmal weiter. Schließlich hatte ich das Ortsausgangsschild Wodarg schon hinter mir gelassen, aber eine archäologische Ausgrabungsstätte kam nicht in Sicht. Am Feldrand stand ein Auto und ich stellte meins dahinter. Ich stieg aus und fragte den Fahrer, einen netten älteren Herren, ob er wisse, wo die Raubritterburg zu besichtigen wäre. Er sagte, er wolle da auch hin, und wahrscheinlich sei es links im Dorf. Er fuhr vorneweg und ich folgte ihm. Die Ausgrabungsstätte war hinter den Rieselfeldern, wer hätte das gedacht!
Es hatten sich schon eine Menge Leute versammelt. Unter ihnen ragte wie ein Leuchtturm Dr. de Rijk hervor. Ich hatte ihn im Fernsehen gesehen, er ist einer der Archäologen. Ich nahm meine Kamera zur Hand und war verwundert. Die präsenten Fotografen scharrten sich nicht etwa um das Ausgrabungsfeld, sondern nahmen die Anwesenden aufs Korn und stellten sich mir damit voll ins Sichtfeld. Dann erst entdeckte ich den Landrat. Die Fotografen umschwärmten ihn, um ihn von allen Seiten zu beknipsen. Einige nahmen mir immer noch die Sicht. Das alles erinnerte ein bisschen an die Ankunft eines Rockstars oder bekannten Filmschauspieler, nur dass hier zum Glück niemand kreischte. Ich konnte immer noch nicht fotografieren. Hätte ich einer Dame nicht gesagt, sie möge endlich beiseite treten, wäre ich nie zu einem Bild gekommen.
Dr. de Rijk bestätigte inzwischen dem Landrat, dass er die Entdeckung der Raubritterburg aus dem 14. Jahrhundert als bedeutend einstufe. Es wäre ein seltener Glücksfall. Wer der Ritter war, und ob er beim Brand umgekommen ist, ist nicht bekannt. Gefunden wurde nicht der Raubritter selber sondern ein Pferde- und ein Hundekopf, Pfeilspitzen, Messer und Sporen. Die 60x90 m große Fundstätte sieht nicht sehr spektakulär aus. Ihr könnt nur einige offenbar verkohlte Holzbalken aus Eiche in morastigem Grund erkennen. Mitten hindurch führt eine Abwasserleitung. Ein Herr neben mir erklärte die Rohre seien etwa 1978 gelegt worden. Dabei hätten sie zwei Balken ausgebuddelt. Warum der Fund nicht gemeldet wurde, wisse er nicht, entweder aus Unkenntnis oder aus Absicht, denn das Projekt Abwasserleitung wäre sicher gestoppt worden.
Oberhalb der Grube war ein weiteres Ausgrabungsfeld, ein slawisches Dorf aus dem 12. Jahrhundert. Dort war nur an der Farbe des Sandes zu erkennen, wo einmal die Hütten standen. Ein Archäologe zeigte den Interessierten, wo die Vorratsgrube gewesen ist und Tonscherben und Knochen, die hier gefunden wurden. Anhand der Scherben konnten sie nachweisen, dass in dem Dorf slawische und deutsche Siedler zusammengelebt hätten. Die Keramik der Slawen war gröber. Die Tonscherben der deutschen Siedler waren dünnwandiger und schwarz, mit höherer Temperatur gebrannt. Den großen Knochen hätten sie noch nicht zuordnen können. Wir einigten uns auf Tyrannosaurus Rex. Der Archäologe erzählte auch, das dort, wo unsere Autos standen, Funde aus der Bronzezeit erwartet würden. Der Bau der Autobahn wäre ein einmaliger Glücksfall, gewöhnlich würden sie aber die Funde nicht bekannt geben, und natürlich würden sie Wachen aufstellen. Die Grabräuber wären schließlich überall!
Bei den Vorbereitungen zum Bau der Autobahn A20 durch unser Land haben die Archäologen so einiges Interessantes aufgespürt. Die spektakulärste Entdeckung war dabei der Rest einer abgebrannten hölzernen Raubritterburg bei Wodarg im Juli 2003. In meiner Regionalzeitung war zu lesen, man könne die Ausgrabungsstätte an einem Mittwoch für ganze zwei Stunden besichtigen. Günstigerweise hatte ich gerade Urlaub und war dabei meine Wohnung zu renovieren. Ich war recht froh die Arbeit unterbrechen zu können. Also den Farbtopf und den Pinsel in die Ecke gestellt und nichts wie hin!
Meine Fahrt führte mich vorbei an der Burg Klempenow durch das Dorf Kölln. Hier gab es eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h, außerdem zeigte ein Schild Unebenheiten in der Fahrbahn an. Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern ist, aber in Meck-Pomm solltet Ihr diese Warnungen unbedingt ernst nehmen, sonst ist ein doppelter Achsenbruch garantiert. Wer hier über die Dörfer fahren will, hat besser kein tiefergelegtes Auto. Es ist nicht gerade einfach, die Wahnsinnsgeschwindigkeit von 10 km/h zu halten. Ich fuhr und fuhr aber ein vermutetes Schlagloch konnte ich nicht entdecken. Natürlich hatte ich auch die Sonne von vorn. Als ich die Gefahr erkannte, war ich schon aufgeschlagen. Es knallte dermaßen, dass ich befürchtete mein Auto könnte alle seine Innereien verlieren. Kein Schlagloch, es war eine uralte Straße, die ich überquert hatte, an den Rändern tiefergelegt und in der Mitte eine hohe Wölbung. Jedenfalls wirkte sie wie eine Sprungschanze. Als ich mich ihr näherte, sah sie flach aus. Der Meister in meiner Autowerkstatt beruhigte mich aber später, der Haken fürs Abschleppseil hatte den Aufprall abgefangen.
Da mein Auto nicht auseinander fiel, fuhr ich erst einmal weiter. Schließlich hatte ich das Ortsausgangsschild Wodarg schon hinter mir gelassen, aber eine archäologische Ausgrabungsstätte kam nicht in Sicht. Am Feldrand stand ein Auto und ich stellte meins dahinter. Ich stieg aus und fragte den Fahrer, einen netten älteren Herren, ob er wisse, wo die Raubritterburg zu besichtigen wäre. Er sagte, er wolle da auch hin, und wahrscheinlich sei es links im Dorf. Er fuhr vorneweg und ich folgte ihm. Die Ausgrabungsstätte war hinter den Rieselfeldern, wer hätte das gedacht!
Es hatten sich schon eine Menge Leute versammelt. Unter ihnen ragte wie ein Leuchtturm Dr. de Rijk hervor. Ich hatte ihn im Fernsehen gesehen, er ist einer der Archäologen. Ich nahm meine Kamera zur Hand und war verwundert. Die präsenten Fotografen scharrten sich nicht etwa um das Ausgrabungsfeld, sondern nahmen die Anwesenden aufs Korn und stellten sich mir damit voll ins Sichtfeld. Dann erst entdeckte ich den Landrat. Die Fotografen umschwärmten ihn, um ihn von allen Seiten zu beknipsen. Einige nahmen mir immer noch die Sicht. Das alles erinnerte ein bisschen an die Ankunft eines Rockstars oder bekannten Filmschauspieler, nur dass hier zum Glück niemand kreischte. Ich konnte immer noch nicht fotografieren. Hätte ich einer Dame nicht gesagt, sie möge endlich beiseite treten, wäre ich nie zu einem Bild gekommen.
Dr. de Rijk bestätigte inzwischen dem Landrat, dass er die Entdeckung der Raubritterburg aus dem 14. Jahrhundert als bedeutend einstufe. Es wäre ein seltener Glücksfall. Wer der Ritter war, und ob er beim Brand umgekommen ist, ist nicht bekannt. Gefunden wurde nicht der Raubritter selber sondern ein Pferde- und ein Hundekopf, Pfeilspitzen, Messer und Sporen. Die 60x90 m große Fundstätte sieht nicht sehr spektakulär aus. Ihr könnt nur einige offenbar verkohlte Holzbalken aus Eiche in morastigem Grund erkennen. Mitten hindurch führt eine Abwasserleitung. Ein Herr neben mir erklärte die Rohre seien etwa 1978 gelegt worden. Dabei hätten sie zwei Balken ausgebuddelt. Warum der Fund nicht gemeldet wurde, wisse er nicht, entweder aus Unkenntnis oder aus Absicht, denn das Projekt Abwasserleitung wäre sicher gestoppt worden.
Oberhalb der Grube war ein weiteres Ausgrabungsfeld, ein slawisches Dorf aus dem 12. Jahrhundert. Dort war nur an der Farbe des Sandes zu erkennen, wo einmal die Hütten standen. Ein Archäologe zeigte den Interessierten, wo die Vorratsgrube gewesen ist und Tonscherben und Knochen, die hier gefunden wurden. Anhand der Scherben konnten sie nachweisen, dass in dem Dorf slawische und deutsche Siedler zusammengelebt hätten. Die Keramik der Slawen war gröber. Die Tonscherben der deutschen Siedler waren dünnwandiger und schwarz, mit höherer Temperatur gebrannt. Den großen Knochen hätten sie noch nicht zuordnen können. Wir einigten uns auf Tyrannosaurus Rex. Der Archäologe erzählte auch, das dort, wo unsere Autos standen, Funde aus der Bronzezeit erwartet würden. Der Bau der Autobahn wäre ein einmaliger Glücksfall, gewöhnlich würden sie aber die Funde nicht bekannt geben, und natürlich würden sie Wachen aufstellen. Die Grabräuber wären schließlich überall!
Donnerstag, 28. Oktober 2004
Wer kennt schon Demmin?
Donnerstag, 28. Oktober 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Demmin ist beides sowohl eine kleine Stadt als auch ein Landkreis. Zu Zeiten der DDR hatte die Stadt Demmin 18.000 Einwohner, eine Zuckerfabrik, eine Brauerei, ein Elektromotorenwerk, eine Möbelfabrik, ein Instandhaltungswerk für landwirtschaftliche Maschinen und ein Museum. Das Museum existiert noch heute.
Die Einwohnerzahl beträgt nach der letzten Statistik vom 31. Dezember 2001 13.409 Personen in der Stadt und 92.935 Personen im Landkreis, und sie wird sich in den kommenden Jahren weiter verringern. Der Hauptgrund ist die hohe Arbeitslosenrate in der Stadt und im Landkreis. Es gibt keine Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird.
Ich habe es schon immer geahnt, aber nun ist es offiziell. Eine Studie des GfK-Instituts im Jahr 2003 sagt die ärmste Region Deutschlands befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist der Landkreis Demmin, und ich lebe mittendrin. Das durchschnittliche Prokopfeinkommen beträgt hier 10.503 Euro netto. Die Einwohner meines Landkreises müssen mit 63 % des durchschnittlichen Prokopfeinkommens vom gesamten Deutschland auskommen. Dieses Durchschnittseinkommen liegt bei 16.606 Euro netto. Die Studie des GfK-Instituts erklärt die Einwohner von Grünwald in der Nähe von München als diejenigen mit der stärksten Kaufkraft. Ihr durchschnittliches Prokopfeinkommen macht 36.474 Euro netto aus. Zwischen einem Einkommen von 10.503 Euro und 36.474 Euro liegen Welten. Ich bin kein Volkswirt sondern Diplomingenieur, aber was die geringe Kaufkraft für meinen Landkreis bedeutet, weiß ich gut.
Im September 2004 betrug die Arbeitslosenrate in Demmin 31,2 %. Das ist nicht nur die höchste in Meck-Pomm sondern auch die höchste in einem deutschen Landkreis. Armut und hohe Arbeitslosigkeit gehen Hand in Hand, nicht wirklich überraschend. Das Land Mecklenburg-Vorpommern selbst hat es im selben Monat geschafft die rote Laterne von Sachsen-Anhalt zu übernehmen. Kein anderes Bundesland konnte eine Arbeitslosenrate von 21,8 % überbieten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 11,1 %. Erstaunlich, erstaunlich nicht einmal statistische Tricks helfen. Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen werden z.B. nicht mehr als arbeitslos gezählt. Meck-Pomms Arbeitsminister Holter versucht auch erst gar nicht Optimismus zu versprühen: "Da gibt es nichts schönzureden, die Aussichten sind trübe." Niemand ist wirklich überrascht, wenn jeder 8. Haushalt in Meck-Pomm Schwierigkeiten hat die Miete, Betriebskosten, Telefongebühren oder Kreditraten zu bezahlen. 1995 war es noch jeder 14. Haushalt. Für 70 % aller Haushalte in Meck-Pomm hat sich das Einkommen vermindert. Ich gehöre zu den anderen 30 %, aber ich bin nicht blind.
Nur das Schlimmste kommt noch. Die Namen sind Agenda 2010 und Gesundheitsreform, Ihr könnt das alles auch GATS nennen. Am Ende wird der Sozialstaat demontiert sein. Kann sein, Ihr haltet nicht viel vom alten Bismarck, aber Ihr werdet den Eisernen Kanzler kaum verdächtigen, er wäre ein Sozialist oder noch schlimmer ein Kommunist gewesen. Bismarck hat den deutschen Sozialstaat erfunden, und er hatte gute Gründe dafür. Er wollte Burgfrieden und keinen Krieg in der Burg, genau wie ich. Die heutigen Politiker tun, als wäre der soziale Frieden plötzlich unwichtig geworden. So wird das, was wir am Ende erhalten, amerikanischen Verhältnissen ähneln, und die Gewalt kriegen wir gratis dazu.
Ich habe besonders Angst, mein schöner Landkreis könnte total in Armseligkeit versinken. Ihr meint, das wäre nur ein lächerlicher Auswuchs meiner Fantasie? Wir werden sehen, das Armenhaus Deutschlands ist der Landkreis Demmin bereits jetzt. Die Politiker antworten mit den üblichen Verdächtigen, mehr Steuern und höhere Gebühren. Wie lautet die Antwort der Einwohner meines Landkreises? Statt wegen der schlechten Aussichten für die Zukunft Selbstmord zu begehen, machen sie lieber Musik. Schließlich gibt es immer einen Grund zum Singen oder zum Trinken oder für beides.
Aber die jungen Leute packen ihre Sachen und verschwinden, trotz Heimweh, denn die Pommern sind ein sehr bodenständiges Völkchen. Wer geht, wird nicht wiederkommen. So wird Demmin bleiben, was es auch schon zu DDR-Zeiten war, die Stadt der Kinder und der Rentner. Mit fortschreitender Zeit bald nur noch die Stadt der Letzteren.
Touristen, die sich in unsere Gegend verirren, beneiden uns immer um die wunderschöne Landschaft und die unberührte Natur, aber leben will keiner von ihnen hier.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt selbst habt Ihr sehr schnell gesehen. Ihr müsst nur einmal dem Kreisverkehr folgen. Am Wochenende geht das etwas schneller, denn an Werktagen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Die Einwohnerzahl beträgt nach der letzten Statistik vom 31. Dezember 2001 13.409 Personen in der Stadt und 92.935 Personen im Landkreis, und sie wird sich in den kommenden Jahren weiter verringern. Der Hauptgrund ist die hohe Arbeitslosenrate in der Stadt und im Landkreis. Es gibt keine Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird.
Ich habe es schon immer geahnt, aber nun ist es offiziell. Eine Studie des GfK-Instituts im Jahr 2003 sagt die ärmste Region Deutschlands befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist der Landkreis Demmin, und ich lebe mittendrin. Das durchschnittliche Prokopfeinkommen beträgt hier 10.503 Euro netto. Die Einwohner meines Landkreises müssen mit 63 % des durchschnittlichen Prokopfeinkommens vom gesamten Deutschland auskommen. Dieses Durchschnittseinkommen liegt bei 16.606 Euro netto. Die Studie des GfK-Instituts erklärt die Einwohner von Grünwald in der Nähe von München als diejenigen mit der stärksten Kaufkraft. Ihr durchschnittliches Prokopfeinkommen macht 36.474 Euro netto aus. Zwischen einem Einkommen von 10.503 Euro und 36.474 Euro liegen Welten. Ich bin kein Volkswirt sondern Diplomingenieur, aber was die geringe Kaufkraft für meinen Landkreis bedeutet, weiß ich gut.
Im September 2004 betrug die Arbeitslosenrate in Demmin 31,2 %. Das ist nicht nur die höchste in Meck-Pomm sondern auch die höchste in einem deutschen Landkreis. Armut und hohe Arbeitslosigkeit gehen Hand in Hand, nicht wirklich überraschend. Das Land Mecklenburg-Vorpommern selbst hat es im selben Monat geschafft die rote Laterne von Sachsen-Anhalt zu übernehmen. Kein anderes Bundesland konnte eine Arbeitslosenrate von 21,8 % überbieten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 11,1 %. Erstaunlich, erstaunlich nicht einmal statistische Tricks helfen. Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen werden z.B. nicht mehr als arbeitslos gezählt. Meck-Pomms Arbeitsminister Holter versucht auch erst gar nicht Optimismus zu versprühen: "Da gibt es nichts schönzureden, die Aussichten sind trübe." Niemand ist wirklich überrascht, wenn jeder 8. Haushalt in Meck-Pomm Schwierigkeiten hat die Miete, Betriebskosten, Telefongebühren oder Kreditraten zu bezahlen. 1995 war es noch jeder 14. Haushalt. Für 70 % aller Haushalte in Meck-Pomm hat sich das Einkommen vermindert. Ich gehöre zu den anderen 30 %, aber ich bin nicht blind.
Nur das Schlimmste kommt noch. Die Namen sind Agenda 2010 und Gesundheitsreform, Ihr könnt das alles auch GATS nennen. Am Ende wird der Sozialstaat demontiert sein. Kann sein, Ihr haltet nicht viel vom alten Bismarck, aber Ihr werdet den Eisernen Kanzler kaum verdächtigen, er wäre ein Sozialist oder noch schlimmer ein Kommunist gewesen. Bismarck hat den deutschen Sozialstaat erfunden, und er hatte gute Gründe dafür. Er wollte Burgfrieden und keinen Krieg in der Burg, genau wie ich. Die heutigen Politiker tun, als wäre der soziale Frieden plötzlich unwichtig geworden. So wird das, was wir am Ende erhalten, amerikanischen Verhältnissen ähneln, und die Gewalt kriegen wir gratis dazu.
Ich habe besonders Angst, mein schöner Landkreis könnte total in Armseligkeit versinken. Ihr meint, das wäre nur ein lächerlicher Auswuchs meiner Fantasie? Wir werden sehen, das Armenhaus Deutschlands ist der Landkreis Demmin bereits jetzt. Die Politiker antworten mit den üblichen Verdächtigen, mehr Steuern und höhere Gebühren. Wie lautet die Antwort der Einwohner meines Landkreises? Statt wegen der schlechten Aussichten für die Zukunft Selbstmord zu begehen, machen sie lieber Musik. Schließlich gibt es immer einen Grund zum Singen oder zum Trinken oder für beides.
Aber die jungen Leute packen ihre Sachen und verschwinden, trotz Heimweh, denn die Pommern sind ein sehr bodenständiges Völkchen. Wer geht, wird nicht wiederkommen. So wird Demmin bleiben, was es auch schon zu DDR-Zeiten war, die Stadt der Kinder und der Rentner. Mit fortschreitender Zeit bald nur noch die Stadt der Letzteren.
Touristen, die sich in unsere Gegend verirren, beneiden uns immer um die wunderschöne Landschaft und die unberührte Natur, aber leben will keiner von ihnen hier.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt selbst habt Ihr sehr schnell gesehen. Ihr müsst nur einmal dem Kreisverkehr folgen. Am Wochenende geht das etwas schneller, denn an Werktagen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Mittwoch, 27. Oktober 2004
Mecklenburg-Vorpommern genannt Meck-Pomm
Mittwoch, 27. Oktober 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Mecklenburg-Vorpommern ist mein Heimatland, und es hält so ziemlich alle Negativrekorde, die die Statistik des vereinten Deutschlands zu bieten hat.
Wer hier lebt, besonders in Vorpommern so wie ich, lebt gefährlich. Das ist schon seltsam, denn die Bevölkerungsdichte ist im Nordosten von Deutschland die geringste von allen.
Falls Ihr Kinder seid, ist Eure Chance größer ein Verkehrsopfer zu werden als im restlichen Deutschland.
Die Männer sind hier besonders schlimm dran. Sie haben die geringste Lebenserwartung in ganz Deutschland. Wenn Ihr zum männlichen Geschlecht gehört und noch keine 31 Jahre alt seid, dann lauft Ihr Gefahr einen tödlichen Unfall auf den Straßen Mecklenburg-Vorpommerns zu erleiden. Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko für Eure Leber. In einem Alter von mehr als 60 Jahren sterben im Nordosten doppelt soviel Männer an Leberkrankheiten wie im restlichen Deutschland.
Nebenbei die Männer dieses Landes sind gefechtserfahrene Kampf- und Vieltrinker. Sie vernichten den Alkohol, wann immer sie ihn treffen, und das ist reichlich oft. Die Schlacht ist schwer, und so können sie nicht alt werden. Nur die Männer von Sachsen-Anhalt können da mithalten.
Die beiden Länder haben auch eine ähnliche Arbeitslosenrate. Jeden Monat kämpfen sie hart um den letzten Platz in der Arbeitslosenstatistik. He, Ihr vermutet doch nicht wirklich einen Zusammenhang zwischen Alkoholverbrauch und Arbeitslosigkeit, nicht wahr?
Es ist nicht so einfach, wie es scheint. Zu DDR Zeiten wurde auch viel getrunken, und Arbeitslosigkeit gab es ja damals bekanntlich nicht.
Was macht der Rest, jene die weder trinken noch rasen, sie werden depressiv. Das sagt jedenfalls ein Gesundheitsreport der Ersatzkrankenkasse DAK. Die Anzahl der psychisch Kranken hat sich in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Allein im Jahr 2001 haben die Mitglieder der DAK 22% mehr Krankenscheine aus diesem Grund abgegeben.
Ihr seht also, das Leben im Nordosten ist nur für solche geeignet, die hart im Nehmen sind. Mein Großvater sagte:
Wer hier lebt, besonders in Vorpommern so wie ich, lebt gefährlich. Das ist schon seltsam, denn die Bevölkerungsdichte ist im Nordosten von Deutschland die geringste von allen.
Falls Ihr Kinder seid, ist Eure Chance größer ein Verkehrsopfer zu werden als im restlichen Deutschland.
Die Männer sind hier besonders schlimm dran. Sie haben die geringste Lebenserwartung in ganz Deutschland. Wenn Ihr zum männlichen Geschlecht gehört und noch keine 31 Jahre alt seid, dann lauft Ihr Gefahr einen tödlichen Unfall auf den Straßen Mecklenburg-Vorpommerns zu erleiden. Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko für Eure Leber. In einem Alter von mehr als 60 Jahren sterben im Nordosten doppelt soviel Männer an Leberkrankheiten wie im restlichen Deutschland.
Nebenbei die Männer dieses Landes sind gefechtserfahrene Kampf- und Vieltrinker. Sie vernichten den Alkohol, wann immer sie ihn treffen, und das ist reichlich oft. Die Schlacht ist schwer, und so können sie nicht alt werden. Nur die Männer von Sachsen-Anhalt können da mithalten.
Die beiden Länder haben auch eine ähnliche Arbeitslosenrate. Jeden Monat kämpfen sie hart um den letzten Platz in der Arbeitslosenstatistik. He, Ihr vermutet doch nicht wirklich einen Zusammenhang zwischen Alkoholverbrauch und Arbeitslosigkeit, nicht wahr?
Es ist nicht so einfach, wie es scheint. Zu DDR Zeiten wurde auch viel getrunken, und Arbeitslosigkeit gab es ja damals bekanntlich nicht.
Was macht der Rest, jene die weder trinken noch rasen, sie werden depressiv. Das sagt jedenfalls ein Gesundheitsreport der Ersatzkrankenkasse DAK. Die Anzahl der psychisch Kranken hat sich in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Allein im Jahr 2001 haben die Mitglieder der DAK 22% mehr Krankenscheine aus diesem Grund abgegeben.
Ihr seht also, das Leben im Nordosten ist nur für solche geeignet, die hart im Nehmen sind. Mein Großvater sagte:
Hart ist das Leben an der Küste.Wie auch immer, keine Angst, das Ganze gilt nur für die Eingeborenen.
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