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Montag, 18. Juli 2005, Kategorie: 'Krankengeschichten'
Ich lauerte den ganzen Morgen auf die Visite. Als erste kam wie jeden Morgen die Reinemachefrau. Sie sagte, sie könne mich nun nicht weiter belästigen, denn ich würde ja auf Station verlegt. Sie bedauerte, dass mit mir auch der schöne Duft gehen würde.
Dann schwebte die weiße Wolke mit einigen blauen Einsprengseln herein. Die Herren Doktoren betrachteten begeistert den Inhalt meines Beutels. So müsse das aussehen! Der Chef kam auf mich zu, nahm meine Hand und sprach das lang erwartete Zauberwort. Ich werde auf Station verlegt. Endlich!
Die Schwester durfte meine Kabelei abbauen. Dabei bemerkte ich ein Taubheitsgefühl im rechten Bein und war erneut in Panik. Die Schwester beruhigte mich, der Arzt hätte gesagt, das wäre normal und werde nach kurzer Zeit verschwinden. So war es dann auch. Dann wurde ich von den Stationsschwestern abgeholt. Mir blieb gerade noch Zeit der Schwester die Hand zu drücken und den anderen Schwestern zuzuwinken.
Ich bin jetzt auf Station in meinem alten Zimmer. Mein Bett steht am alten Platz. Um zu bloggen muss ich das Bett verlassen. Im Liegen ist schlecht zu schreiben.
Eben war die Stationsärztin hier und hat mir erklärt, dass mein Mastdarmkrebs schon die Lymphknoten und das Fettgewebe befallen hatte. Ich habe Mastdarmkrebs Stadium drei, es gibt vier Stadien. Das ist wieder ein neuer Tiefschlag. Für mich bedeutet es, ich bekomme Chemotherapie und Bestrahlung. Die Ärztin fragte, ob ich noch etwas wissen wolle. Wie wird es mir gehen bei der Chemotherapie? Kein Haarausfall, kein Erbrechen. Wie lange dauert das ganze? Sechs Monate. Die Stationsärztin sagte, die Diagnose des Gewebes sei für die Ärzte ein Schock gewesen. Sie hätten sich erschrocken. Was soll ich da erst sagen? Nach Reden war mir nicht. Ich muss die Sache erstmal verdauen. Ich habe schon einmal eine Runde WT-Schattenboxen gegen den Krebs gemacht. Ich werde das in mein abendliches Ritual einbauen.
Die Ärztin, die mich schreibend vorfand, als auch die Schwester fragten mich ob ich Tagebuch schreibe. Nein ich blogge. Damit kann hier keiner etwas anfangen.
In mein Zimmer wurde eine nette alte Dame verlegt. Sie erzählte mir, dass ihr Mann im Garten saß, während sie mit Blaulicht ins Demminer Kreiskrankenhaus geschafft wurde, Blinddarmverdacht. Der Blinddarm scheint es aber zum Glück nicht zu sein, sondern irgendwo in ihren Gedärmen hat sich Stuhl verklemmt. Daher die Beschwerden.
Abends kam dann ihr Mann mit einer Riesenreisetasche, die offensichtlich den halben Kleiderschrank beinhaltete. Sie suchte sich ein paar Sachen aus, den Rest durfte er wieder mitnehmen. Es war richtig niedlich zwischen den beiden alten Leutchen.
Wir erzählten dem alten Herrn, dass wir das Zimmer lüften wollten, es aber nicht konnten, weil die Fenster mit einer Sicherung versehen sind. Die Patienten sollen keinen Selbstmord begehen können. So ein Quatsch! Ich habe mich nicht elf Tage in der Intensivstation durchgequält, um mich dann auf Station aus dem Fenster zu stürzen. Der Gedanke an Selbstmord ist mir noch gar nicht gekommen. Warum sollte er auch?
Dann schwebte die weiße Wolke mit einigen blauen Einsprengseln herein. Die Herren Doktoren betrachteten begeistert den Inhalt meines Beutels. So müsse das aussehen! Der Chef kam auf mich zu, nahm meine Hand und sprach das lang erwartete Zauberwort. Ich werde auf Station verlegt. Endlich!
Die Schwester durfte meine Kabelei abbauen. Dabei bemerkte ich ein Taubheitsgefühl im rechten Bein und war erneut in Panik. Die Schwester beruhigte mich, der Arzt hätte gesagt, das wäre normal und werde nach kurzer Zeit verschwinden. So war es dann auch. Dann wurde ich von den Stationsschwestern abgeholt. Mir blieb gerade noch Zeit der Schwester die Hand zu drücken und den anderen Schwestern zuzuwinken.
Ich bin jetzt auf Station in meinem alten Zimmer. Mein Bett steht am alten Platz. Um zu bloggen muss ich das Bett verlassen. Im Liegen ist schlecht zu schreiben.
Eben war die Stationsärztin hier und hat mir erklärt, dass mein Mastdarmkrebs schon die Lymphknoten und das Fettgewebe befallen hatte. Ich habe Mastdarmkrebs Stadium drei, es gibt vier Stadien. Das ist wieder ein neuer Tiefschlag. Für mich bedeutet es, ich bekomme Chemotherapie und Bestrahlung. Die Ärztin fragte, ob ich noch etwas wissen wolle. Wie wird es mir gehen bei der Chemotherapie? Kein Haarausfall, kein Erbrechen. Wie lange dauert das ganze? Sechs Monate. Die Stationsärztin sagte, die Diagnose des Gewebes sei für die Ärzte ein Schock gewesen. Sie hätten sich erschrocken. Was soll ich da erst sagen? Nach Reden war mir nicht. Ich muss die Sache erstmal verdauen. Ich habe schon einmal eine Runde WT-Schattenboxen gegen den Krebs gemacht. Ich werde das in mein abendliches Ritual einbauen.
Die Ärztin, die mich schreibend vorfand, als auch die Schwester fragten mich ob ich Tagebuch schreibe. Nein ich blogge. Damit kann hier keiner etwas anfangen.
In mein Zimmer wurde eine nette alte Dame verlegt. Sie erzählte mir, dass ihr Mann im Garten saß, während sie mit Blaulicht ins Demminer Kreiskrankenhaus geschafft wurde, Blinddarmverdacht. Der Blinddarm scheint es aber zum Glück nicht zu sein, sondern irgendwo in ihren Gedärmen hat sich Stuhl verklemmt. Daher die Beschwerden.
Abends kam dann ihr Mann mit einer Riesenreisetasche, die offensichtlich den halben Kleiderschrank beinhaltete. Sie suchte sich ein paar Sachen aus, den Rest durfte er wieder mitnehmen. Es war richtig niedlich zwischen den beiden alten Leutchen.
Wir erzählten dem alten Herrn, dass wir das Zimmer lüften wollten, es aber nicht konnten, weil die Fenster mit einer Sicherung versehen sind. Die Patienten sollen keinen Selbstmord begehen können. So ein Quatsch! Ich habe mich nicht elf Tage in der Intensivstation durchgequält, um mich dann auf Station aus dem Fenster zu stürzen. Der Gedanke an Selbstmord ist mir noch gar nicht gekommen. Warum sollte er auch?