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Sonntag, 31. Oktober 2004
Die Briten und der Rest der Welt
Sonntag, 31. Oktober 2004, Kategorie: 'unterwegs'
Im Sommer 2002 überraschte das Internetreisebüro Expedia die Welt mit den Ergebnissen einer Umfrage. Das britische Reisebüro verhörte Reiseveranstalter in 17 Ländern über ihre beliebtesten Touristen. Punkte wurden ausgeteilt für Höflichkeit, Spendierfreudigkeit, sowie Interesse an der Landesküche und Sprache. Das für die Initiatoren befremdliche Ergebnis der Feldforschung lässt auf eine ehrliche und in keiner Weise manipulierte Erhebung schließen.
Verblüffend für den Direktor von Expedia, Dermot Halpin, und auch für mich gewannen die Deutschen den Kampf um den beliebtesten Touristen mit 41 Punkten. Das Schlusslicht bildeten weit abgeschlagen die Briten mit -44 Punkten. Platz zwei ging an die Amerikaner, die sich als besonders spendabel erwiesen. Den dritten Platz erstritten sich die äußerst höflichen Japaner. Die Italiener kamen für ihre große Bereitschaft die lokale Küche zu testen auf Rang vier.
Ausnehmend blamabel war die rote Laterne für die Briten, weil der Abstand zu den als Vorletzte platzierten Israelis betont prägnant ausfiel. Die Israelis erreichten immerhin -6 Punkte. Damit absolvierten die Briten alle Gattungen gleich miserabel. Ihr Unwillen sich fremde Sprachen anzueignen stach dabei besonders hervor. Sie glaubten, wenn sie sehr laut und Englisch sprechen, würde man sie schon verstehen. Das deckt sich so ungefähr mit den Erfahrungen, die ich mit den Insulanern gemacht habe und umso mehr, wenn sie der männlichen Spezies angehören.
Als ich meinem Kollegen verkündete, ich wäre reif für die Insel, wiegte er bedenklich den Kopf. Im Gegensatz zu mir kennt mein Arbeitskollege nur drei Urlaubsziele: 1. die Balearen, 2. die Balearen, 3. die Balearen. Daselbst war er bei einem seiner Aufenthalte auf einem Inselteil gelandet, der hauptsächlich von britischen Urlaubern besetzt war genauso wie das Hotel, indem er untergebracht war. Indem er dort als Deutscher identifiziert wurde, spuckte ihn einer der britischen Gäste an. Mein Kollege konnte dem beim besten Willen keinerlei Komik abgewinnen und leidet seit dem an chronischer Englandphobie. Er würde nie in seinem Leben nach Großbritannien reisen.
Mich selbst hat seine negative Erfahrung nicht abgeschreckt. Alle Wege nach Cornwall führen nun einmal über England.
Ihr dürft nicht davon, wie sich Leute im Ausland betragen, auf ihr Verhalten zu Hause schließen. So nett wie die Deutschen in der Fremde auch sein mögen, besucht sie bloß nicht im eigenen Land, Ihr würdet bitter enttäuscht werden. Sie sind in Deutschland zu Hause und meinen, da brauchten sie sich nicht zu benehmen. Wenn Ihr Euch durch meine Warnungen nicht abschrecken lassen wollt, und unbedingt die Absicht habt, nette Deutsche kennen zu lernen, dann fahrt ins Sachsenland. Glaubt mir, ich kann das gut beurteilen, ich habe dort sechs Jahre im freiwilligen Exil verbracht.
Die Briten erweisen sich zu Hause als angenehme und umgängliche Zeitgenossen. Keiner der Männer verfällt dort in Geschrei, wahrscheinlich dulden die britischen Frauen derartige Eskapaden nicht. Ich selber habe in Großbritannien wegen meiner Nationalität keinerlei Nachteile erlebt. Jedes Mal, wenn ich eine Broschüre über eine Sehenswürdigkeit erstand, outete ich mich selbstverständlich als Deutsche. Über die unvermeidliche Frage, ob ich denn "really sure" wäre auch die richtige Sprachversion gegriffen zu haben, war ich immer amüsiert und nie beleidigt. Natürlich bejahte ich die Anfrage.
Deutsch ist schließlich die einzige Sprache, die ich ohne zu stottern sprechen kann. Auch wenn es ja im Moment nicht modern zu sein scheint, ich bin ein bekennender Fan der deutschen Sprache.
Verblüffend für den Direktor von Expedia, Dermot Halpin, und auch für mich gewannen die Deutschen den Kampf um den beliebtesten Touristen mit 41 Punkten. Das Schlusslicht bildeten weit abgeschlagen die Briten mit -44 Punkten. Platz zwei ging an die Amerikaner, die sich als besonders spendabel erwiesen. Den dritten Platz erstritten sich die äußerst höflichen Japaner. Die Italiener kamen für ihre große Bereitschaft die lokale Küche zu testen auf Rang vier.
Ausnehmend blamabel war die rote Laterne für die Briten, weil der Abstand zu den als Vorletzte platzierten Israelis betont prägnant ausfiel. Die Israelis erreichten immerhin -6 Punkte. Damit absolvierten die Briten alle Gattungen gleich miserabel. Ihr Unwillen sich fremde Sprachen anzueignen stach dabei besonders hervor. Sie glaubten, wenn sie sehr laut und Englisch sprechen, würde man sie schon verstehen. Das deckt sich so ungefähr mit den Erfahrungen, die ich mit den Insulanern gemacht habe und umso mehr, wenn sie der männlichen Spezies angehören.
Als ich meinem Kollegen verkündete, ich wäre reif für die Insel, wiegte er bedenklich den Kopf. Im Gegensatz zu mir kennt mein Arbeitskollege nur drei Urlaubsziele: 1. die Balearen, 2. die Balearen, 3. die Balearen. Daselbst war er bei einem seiner Aufenthalte auf einem Inselteil gelandet, der hauptsächlich von britischen Urlaubern besetzt war genauso wie das Hotel, indem er untergebracht war. Indem er dort als Deutscher identifiziert wurde, spuckte ihn einer der britischen Gäste an. Mein Kollege konnte dem beim besten Willen keinerlei Komik abgewinnen und leidet seit dem an chronischer Englandphobie. Er würde nie in seinem Leben nach Großbritannien reisen.
Mich selbst hat seine negative Erfahrung nicht abgeschreckt. Alle Wege nach Cornwall führen nun einmal über England.
Ihr dürft nicht davon, wie sich Leute im Ausland betragen, auf ihr Verhalten zu Hause schließen. So nett wie die Deutschen in der Fremde auch sein mögen, besucht sie bloß nicht im eigenen Land, Ihr würdet bitter enttäuscht werden. Sie sind in Deutschland zu Hause und meinen, da brauchten sie sich nicht zu benehmen. Wenn Ihr Euch durch meine Warnungen nicht abschrecken lassen wollt, und unbedingt die Absicht habt, nette Deutsche kennen zu lernen, dann fahrt ins Sachsenland. Glaubt mir, ich kann das gut beurteilen, ich habe dort sechs Jahre im freiwilligen Exil verbracht.
Die Briten erweisen sich zu Hause als angenehme und umgängliche Zeitgenossen. Keiner der Männer verfällt dort in Geschrei, wahrscheinlich dulden die britischen Frauen derartige Eskapaden nicht. Ich selber habe in Großbritannien wegen meiner Nationalität keinerlei Nachteile erlebt. Jedes Mal, wenn ich eine Broschüre über eine Sehenswürdigkeit erstand, outete ich mich selbstverständlich als Deutsche. Über die unvermeidliche Frage, ob ich denn "really sure" wäre auch die richtige Sprachversion gegriffen zu haben, war ich immer amüsiert und nie beleidigt. Natürlich bejahte ich die Anfrage.
Deutsch ist schließlich die einzige Sprache, die ich ohne zu stottern sprechen kann. Auch wenn es ja im Moment nicht modern zu sein scheint, ich bin ein bekennender Fan der deutschen Sprache.
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