Frühling in Berlin
Samstag, 15. Januar 2005, Kategorie: 'unterwegs'
Anfang März 2003 wollte der Winter nicht weichen. Die Tiefsttemperatur war immer noch -4°C. Wo war der Frühling? Was hielt ihn auf?
Ich grub die Fotos vom Jahr davor aus. Der 27. März 2002 war ein schöner und sonniger Tag in Berlin. Es war die erste Fotosafari mit meiner neuen Digikam.
Mein Neffe wollte lieber sein Computerspiel spielen aber hatte nicht den Hauch einer Chance. Ich wollte im Botanischen Garten Marzahn spazieren gehen. Mein Bruder entschied frische Luft wäre genau das Richtige für einen dreizehnjährigen Jungen. Darum musste mein Neffe mit, ob er wollte oder nicht.
Dieser botanische Garten befindet sich ganz in der Nähe der Stadtteile Marzahn und Hellersdorf. Man kann die Hochhäuser von dort aus sehen. Der interessanteste Teil ist der Chinesische "Garten des wiedergewonnenen Mondes". Das neuste Projekt war 2002 der Japanische Garten. Das Gelände war schon abgesteckt. Ich wollte 2003 im April nachsehen, ob sie damit fertig waren und natürlich wieder meinen Neffen mitschleppen, der allergisch gegen Frischluft ist. Armer Junge!
Der Japanische "Garten des zusammenfließenden Wassers" wurde aber erst im Mai 2003 eröffnet. In dem Jahr schaffte ich keine neue Besichtigung. Erst zu Ostern 2004 konnte ich mir den Japanischen Garten endlich ansehen und wurde schwer enttäuscht. Ich mag den Chinesischen Garten sehr aber den Japanischen überhaupt nicht. Ihr sollt auch wissen warum.
Die Gärten, die ich am meisten liebe, sind wie englische Landschaftsparks gestaltet. Wenn Ihr solche Gärten betretet, nehmt Ihr die ordnende Hand des Gärtners nicht wahr. Ihr kommt Euch vor wie in der freien Natur. Alles scheint ungekünstelt gewachsen. Auch der Chinesische Garten vermittelt diesen Eindruck. Am Ententeich mit dem Teehaus habe ich ein Gefühl der Harmonie. Es ist schön dort.
Dieses Gefühl stellt sich bei mir im Japanischen Garten nicht ein. Für mich sieht es aus, als hätte den ein preußischer Staatsbeamter aus dem 19. Jahrhundert angelegt. Alles ist streng reglementiert. Sogar die Kieselsteine scheinen nach Dienstvorschrift ausgelegt zu sein. Ich habe dort Empfindungen von Enge und Zwang und keineswegs von Harmonie oder gar Freiheit. Kein Zweiglein kann einfach so wachsen. Mich erinnert das unwillkürlich an die kleinbürgerliche Intoleranz vergangener Jahrhunderte und die preußische Armee. Im Japanischen Garten fühle ich mich eingeschränkt und auch in meinem Denken unterdrückt. Grund genug für mich diese Stätte panikartig zu verlassen und in den übrigen Park zu flüchten.
Es gibt noch einen dritten Ländergarten den Balinesischen "Garten der drei Harmonien". Der befindet sich in einem Gewächshaus neben dem Haupteingang. Wenn Ihr dort hineingehen wollt und eine Brille auf der Nase habt, empfiehlt es sich, sie vorher abzusetzen. Sonst steht Ihr erst einmal im Nebel, wie der Mann, der vor mir ging. Seine Brille war total beschlagen. Im Balinesischen Garten befindet Ihr Euch in einem tropischen Regenwald mit entsprechender Luftfeuchtigkeit. Besonders interessant fand ich ein kleines balinesisches Wohnhaus in rötlich braunen Lehmziegeln inmitten des Minitropenwaldes.
Mein Neffe, übrigens, entging dem neuerlichen Spaziergang in Marzahns Park. Zu seiner großen Erleichterung regnete es an dem dafür vorgesehenen Tag. Am nächsten brachte mein Bruder seinen Sohn zurück zu dessen Mutter nach Mecklenburg, und ich ging allein.
Als ich das erste Mal in diesem Park war, nannte er sich noch Botanischer Garten Marzahn. Aber inzwischen heißt er Erholungspark Marzahn. Deshalb musste ich auch diese Seite umbenennen.
Ich grub die Fotos vom Jahr davor aus. Der 27. März 2002 war ein schöner und sonniger Tag in Berlin. Es war die erste Fotosafari mit meiner neuen Digikam.
Mein Neffe wollte lieber sein Computerspiel spielen aber hatte nicht den Hauch einer Chance. Ich wollte im Botanischen Garten Marzahn spazieren gehen. Mein Bruder entschied frische Luft wäre genau das Richtige für einen dreizehnjährigen Jungen. Darum musste mein Neffe mit, ob er wollte oder nicht.
Dieser botanische Garten befindet sich ganz in der Nähe der Stadtteile Marzahn und Hellersdorf. Man kann die Hochhäuser von dort aus sehen. Der interessanteste Teil ist der Chinesische "Garten des wiedergewonnenen Mondes". Das neuste Projekt war 2002 der Japanische Garten. Das Gelände war schon abgesteckt. Ich wollte 2003 im April nachsehen, ob sie damit fertig waren und natürlich wieder meinen Neffen mitschleppen, der allergisch gegen Frischluft ist. Armer Junge!
Der Japanische "Garten des zusammenfließenden Wassers" wurde aber erst im Mai 2003 eröffnet. In dem Jahr schaffte ich keine neue Besichtigung. Erst zu Ostern 2004 konnte ich mir den Japanischen Garten endlich ansehen und wurde schwer enttäuscht. Ich mag den Chinesischen Garten sehr aber den Japanischen überhaupt nicht. Ihr sollt auch wissen warum.
Die Gärten, die ich am meisten liebe, sind wie englische Landschaftsparks gestaltet. Wenn Ihr solche Gärten betretet, nehmt Ihr die ordnende Hand des Gärtners nicht wahr. Ihr kommt Euch vor wie in der freien Natur. Alles scheint ungekünstelt gewachsen. Auch der Chinesische Garten vermittelt diesen Eindruck. Am Ententeich mit dem Teehaus habe ich ein Gefühl der Harmonie. Es ist schön dort.
Dieses Gefühl stellt sich bei mir im Japanischen Garten nicht ein. Für mich sieht es aus, als hätte den ein preußischer Staatsbeamter aus dem 19. Jahrhundert angelegt. Alles ist streng reglementiert. Sogar die Kieselsteine scheinen nach Dienstvorschrift ausgelegt zu sein. Ich habe dort Empfindungen von Enge und Zwang und keineswegs von Harmonie oder gar Freiheit. Kein Zweiglein kann einfach so wachsen. Mich erinnert das unwillkürlich an die kleinbürgerliche Intoleranz vergangener Jahrhunderte und die preußische Armee. Im Japanischen Garten fühle ich mich eingeschränkt und auch in meinem Denken unterdrückt. Grund genug für mich diese Stätte panikartig zu verlassen und in den übrigen Park zu flüchten.
Es gibt noch einen dritten Ländergarten den Balinesischen "Garten der drei Harmonien". Der befindet sich in einem Gewächshaus neben dem Haupteingang. Wenn Ihr dort hineingehen wollt und eine Brille auf der Nase habt, empfiehlt es sich, sie vorher abzusetzen. Sonst steht Ihr erst einmal im Nebel, wie der Mann, der vor mir ging. Seine Brille war total beschlagen. Im Balinesischen Garten befindet Ihr Euch in einem tropischen Regenwald mit entsprechender Luftfeuchtigkeit. Besonders interessant fand ich ein kleines balinesisches Wohnhaus in rötlich braunen Lehmziegeln inmitten des Minitropenwaldes.
Mein Neffe, übrigens, entging dem neuerlichen Spaziergang in Marzahns Park. Zu seiner großen Erleichterung regnete es an dem dafür vorgesehenen Tag. Am nächsten brachte mein Bruder seinen Sohn zurück zu dessen Mutter nach Mecklenburg, und ich ging allein.
Als ich das erste Mal in diesem Park war, nannte er sich noch Botanischer Garten Marzahn. Aber inzwischen heißt er Erholungspark Marzahn. Deshalb musste ich auch diese Seite umbenennen.