Ein Denkmal für alte und neue Krieger
Sonntag, 8. Juli 2007, Kategorie: 'unterwegs'
Deutschland wird endlich wieder entschlossen am Hindukusch verteidigt. Die Bundeswehr erhält ihr ersehntes Ehrenmal erst im nächsten Jahr. Demmins Stadtväter hatten hingegen schon vor zwölf Jahren in weiser Voraussicht das Kriegerdenkmal in den Tannen reanimiert und waren ihrer Zeit damit weit voraus. Gekostet hat der Spaß damals 250.000 DM. Die Stadt beteiligt sich mit 13.000 DM. Den Rest sponserte nicht das Verteidigungsministerium sondern die Bundesanstalt für Arbeit. Heutzutage würde die Angelegenheit die Agentur für Arbeit viel billiger kommen. Denn statt der ABM-Kräfte würden Ein-Eurojobber eingesetzt werden. Ach wie kuschlig, die guten alten Zeiten kehren zurück! Die Tagelöhner von damals nennen sich heute Ein-Eurojobber. Uns Deutschen ist es endlich wieder erlaubt das Töten zu lernen, und es darf auch wieder freudig gestorben werden, diesmal für die Freiheit.
Demmin war Garnisonsstadt und hatte ab 1862 ein Ulanenregiment. Unter Ulanen verstand man mit Lanzen bewaffnete Reiter. Die weißen Ulanen waren im Deutsch-Französischen Krieg 1870 und im Ersten Weltkrieg mit dabei. Nach dem Versailler Friedensvertrag wurde auch das Demminer Regiment aufgelöst. Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts beschlossen die Bürger der Stadt den Ulanen ein Denkmal zu errichten. Ausgewählt wurde dafür der Bildhauer Richter-Elsner aus Berlin. Der kam nach Demmin, sah zum ersten Mal ein Hünengrab und fühlte sich darob von der Muse geküsst. Ich kann nur vermuten, die Dame hieß Brunhilde. Das Resultat dieses Musenkusses ist dank der Demminer Stadtväter fast wieder in seiner alten Pracht und Herrlichkeit in den Sandbergtannen zu bewundern.
Wenn ich die Anlage so betrachte, durchweht mich ein steifer Hauch von stolzem Germanentum. So war das Ganze auch gedacht, nachzulesen beim Lokalhistoriker Karl Schlösser in "Demmin die andere Chronik" in der Fußnote Nr. 9. Die Treppenstufen waren wohl eher für Drei-Meter-Leute entworfen. Ich hatte einige Mühe sie zu erklimmen. Eins steht fest, von alten deutschen Kriegshelden stamme ich nicht ab. Meine Vorfahren können nur nordische und südliche Schrumpfgermanen gewesen sein. Kulturbanause Richter-Elsner ließ für das Denkmal mehrere Hünengräber der Umgebung fleddern.
Karl Schlösser zitiert in seinem Büchlein einen alten Zeitungsbericht, aus dem hervorgeht, dass die Anlage auch einst ein Sonnenrad zierte. Jeder, der schon einmal im Alten Museum in Berlin war, weiß, was sich dahinter verbirgt, das Hakenkreuz. Die Stadtväter jedoch focht das nicht an. Sie übergaben das wiederhergestellte Kriegerdenkmal 1995 der Öffentlichkeit. Damit haben sie erstaunliche Weitsicht bewiesen. Ein Denkmal, das den Krieg und das Sterben in demselben verherrlicht, kann sich künftig noch als nützlich erweisen. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass die Stadt leider zu arm ist, um sich ein rekonstruiertes Reiterstandbild zu leisten. So ziert nur ein Torso den Denkmalssockel. Welch ein Jammer! Kommt Zeit, kommt Rat. Der Kampf gegen den Terrorismus ist ja zum Glück ein unendlicher. Irgendwann wird schon wieder ein stolzer Reiter auf dem Sockel stehen.
Das Ulanendenkmal steht für die Lobpreisung des 1. Weltkrieges, der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. An solcherart Ehrenmale und Heroengedenken werden wir Deutschen uns schon wieder gewöhnen, genauso wie ans heldenhafte Sterben für Wirtschaft, Volk und Vaterland. Es ist an der Zeit. Erinnern wir uns an ein altes Hippiemotto gegen den Vietnamkrieg! " Make love - not war ". Heutzutage hieße das:
... Und der Einsicht, dass der Kampf für individuelle und nationale Freiheitsrechte noch lange nicht ausgefochten ist. Deshalb intonierte der "Spiegel" vor kurzem mit seinem Titel "Die Deutschen müssen das Töten lernen" auch die falsche Melodie. Es geht nicht um das Töten, sondern darum, dass die Deutschen wieder lernen müssen, sich gegebenenfalls für die Freiheit zu opfern.Mehr Mut, forderte Fred Kempe im Handelsblatt und wird selbstverständlich tapfer voranschreiten. Bundeswehreinsatz im Inneren, Hausdurchsuchungen, Bannmeile, Drahtkäfige, Geruchsproben, Bundestrojaner, Vorratsdatenspeicherung, Großer Lauschangriff, Rasterfahndung, digitale Fingerabdrücke. Herr Kempe, Sie sollten sich etwas beeilen, sonst gibt es bald keine Freiheit mehr, für die Sie sich noch opfern könnten!
Demmin war Garnisonsstadt und hatte ab 1862 ein Ulanenregiment. Unter Ulanen verstand man mit Lanzen bewaffnete Reiter. Die weißen Ulanen waren im Deutsch-Französischen Krieg 1870 und im Ersten Weltkrieg mit dabei. Nach dem Versailler Friedensvertrag wurde auch das Demminer Regiment aufgelöst. Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts beschlossen die Bürger der Stadt den Ulanen ein Denkmal zu errichten. Ausgewählt wurde dafür der Bildhauer Richter-Elsner aus Berlin. Der kam nach Demmin, sah zum ersten Mal ein Hünengrab und fühlte sich darob von der Muse geküsst. Ich kann nur vermuten, die Dame hieß Brunhilde. Das Resultat dieses Musenkusses ist dank der Demminer Stadtväter fast wieder in seiner alten Pracht und Herrlichkeit in den Sandbergtannen zu bewundern.
Wenn ich die Anlage so betrachte, durchweht mich ein steifer Hauch von stolzem Germanentum. So war das Ganze auch gedacht, nachzulesen beim Lokalhistoriker Karl Schlösser in "Demmin die andere Chronik" in der Fußnote Nr. 9. Die Treppenstufen waren wohl eher für Drei-Meter-Leute entworfen. Ich hatte einige Mühe sie zu erklimmen. Eins steht fest, von alten deutschen Kriegshelden stamme ich nicht ab. Meine Vorfahren können nur nordische und südliche Schrumpfgermanen gewesen sein. Kulturbanause Richter-Elsner ließ für das Denkmal mehrere Hünengräber der Umgebung fleddern.
Karl Schlösser zitiert in seinem Büchlein einen alten Zeitungsbericht, aus dem hervorgeht, dass die Anlage auch einst ein Sonnenrad zierte. Jeder, der schon einmal im Alten Museum in Berlin war, weiß, was sich dahinter verbirgt, das Hakenkreuz. Die Stadtväter jedoch focht das nicht an. Sie übergaben das wiederhergestellte Kriegerdenkmal 1995 der Öffentlichkeit. Damit haben sie erstaunliche Weitsicht bewiesen. Ein Denkmal, das den Krieg und das Sterben in demselben verherrlicht, kann sich künftig noch als nützlich erweisen. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass die Stadt leider zu arm ist, um sich ein rekonstruiertes Reiterstandbild zu leisten. So ziert nur ein Torso den Denkmalssockel. Welch ein Jammer! Kommt Zeit, kommt Rat. Der Kampf gegen den Terrorismus ist ja zum Glück ein unendlicher. Irgendwann wird schon wieder ein stolzer Reiter auf dem Sockel stehen.
Das Ulanendenkmal steht für die Lobpreisung des 1. Weltkrieges, der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. An solcherart Ehrenmale und Heroengedenken werden wir Deutschen uns schon wieder gewöhnen, genauso wie ans heldenhafte Sterben für Wirtschaft, Volk und Vaterland. Es ist an der Zeit. Erinnern wir uns an ein altes Hippiemotto gegen den Vietnamkrieg! " Make love - not war ". Heutzutage hieße das:
Männer gehören ins Bett und nicht an die Front!