Täglich neue Überraschungen
Mittwoch, 14. Dezember 2005, Kategorie: 'Krankengeschichten'
Heute meldet die 3sat-Sendung "nano" in ihren News, dass der Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkorn Darmkrebs nicht verhindern kann. Ja, das habe ich gemerkt. Vor meiner Erkrankung habe ich mich hauptsächlich davon ernährt. Wenig Fleisch, vor allem in Form von Geflügel, täglich 0,5 l Buttermilch oder Kefir sowie einmal Fisch in der Woche und wenig Alkohol vervollkommneten meinen Ernährungsplan. Die meisten, der von mir verzerrten Nahrungsmittel, sollten nach Berichten irgendwelcher Forschungsgruppen das Darmkrebsrisiko senken. Geholfen hat mir das alles nicht die Bohne. Den Empfehlungen von Forschern ist eben auch nicht bedingungslos zu trauen.
Wahrscheinlich spielen bei der Entstehung von Darmkrebs mehr und andere Faktoren eine Rolle, als von den Forschungsgruppen berücksichtigt wurden. Die Ärztin bei der Eingangsuntersuchung im Krankenhaus hatte mir ja erklärt, im Moment könne mir kein Mensch meine Frage beantworten, was meinen Mastdarmkrebs verursacht hat. Nur eins würde feststehen. Menschen, die sich hauptsächlich von Fisch ernährten, würden kaum an Darmkrebs erkranken. So gerne wie ich Fisch esse, mich nur noch davon ernähren, würde ich nicht wollen. Ich werde also mit dem Risiko leben müssen, dass der Krebs wiederkommen kann.
Ob sich die Quälerei, die die Bestrahlung und die Chemotherapie mit sich bringen, gelohnt hat, ist noch nicht raus. Die psychische und die physische Belastung ist enorm. Man kommt während der Therapie wirklich zu nichts wesentlich anderem. Der Krebs ist aber erst besiegt, wenn ich mindestens fünf Jahre keine neuen Geschwülste bekomme. Im Augenblick habe ich nach der Operation und der Strahlungstherapie erst mal zwei Schlachten gewonnen aber noch nicht den Krieg. Seit meiner Erkrankung stelle ich mir nur kleine Ziele und schaue nicht darüber hinaus. Das nächste ist das Ende der Chemotherapie.
Ich habe jetzt die fünfte Chemo hinter mir, eine folgt noch. Die Woche vor der Therapie ging es mir richtig gut, kein Würgen und kein Erbrechen. Aber nach der Chemo kam die Würgerei zurück, und ich habe mich mehrfach grandios erbrochen. Ich habe zwar Tabletten, aber die können nicht alles dämpfen. Im Augenblick geht es mir wieder besser. Ich hoffe das bleibt auch über die Weihnachtsfeiertage so.
Mehr Probleme bereitet mir im Augenblick mein künstlicher Darmausgang. Allein in der letzten Woche bin ich dreimal "ausgelaufen". Das erste Mal kurz nach dem Aufkleben des neuen Systems. Während ich gerade dabei war, die Platte oben und an den Seiten abzudichten, tropfte es unten. Also nochmal das ganze von vorn. Das nächste Mal saß ich abends friedlich auf meinem Sofa das Notebook auf den Knien im Internet surfend, als es plötzlich an der Seite feucht wurde. Das dritte Malheur passierte morgens, irgendwie fühlte sich mein Nachthemd nass an. Die undichte Stelle konnte ich zuerst nicht entdecken. Dann bemerkte ich jedoch, dass der Filter am Beutel undicht wahr, ein Novum. Eines der vier Löcher des Filters war wohl zu groß. Das ließ sich einfach durch Aufkleben eines Papierkreises richten. Der Papierkreis gehört zur Ausstattung und soll eigentlich dazu dienen, um beim Duschen oder Baden den Wassereintritt in den Beutel zu verhindern. Er ließ natürlich auch in die umgekehrte Richtung keine Flüssigkeit durch. Solange das alles bei mir zu Hause passiert, ertrage ich es mit Fassung. Es bleibt mir auch nichts weiter übrig.
Dieses "Auslaufen" ist auch ein guter Grund, warum ich Weihnachten hier verbringen werde, abgesehen davon, dass ich die lange Fahrt nach Berlin zu meinen Lieben gar nicht durchstehen würde. Wenn schon solche Scherereien, dann doch lieber in der eigenen Wohnung und nicht während des Besuchs.
Wahrscheinlich spielen bei der Entstehung von Darmkrebs mehr und andere Faktoren eine Rolle, als von den Forschungsgruppen berücksichtigt wurden. Die Ärztin bei der Eingangsuntersuchung im Krankenhaus hatte mir ja erklärt, im Moment könne mir kein Mensch meine Frage beantworten, was meinen Mastdarmkrebs verursacht hat. Nur eins würde feststehen. Menschen, die sich hauptsächlich von Fisch ernährten, würden kaum an Darmkrebs erkranken. So gerne wie ich Fisch esse, mich nur noch davon ernähren, würde ich nicht wollen. Ich werde also mit dem Risiko leben müssen, dass der Krebs wiederkommen kann.
Ob sich die Quälerei, die die Bestrahlung und die Chemotherapie mit sich bringen, gelohnt hat, ist noch nicht raus. Die psychische und die physische Belastung ist enorm. Man kommt während der Therapie wirklich zu nichts wesentlich anderem. Der Krebs ist aber erst besiegt, wenn ich mindestens fünf Jahre keine neuen Geschwülste bekomme. Im Augenblick habe ich nach der Operation und der Strahlungstherapie erst mal zwei Schlachten gewonnen aber noch nicht den Krieg. Seit meiner Erkrankung stelle ich mir nur kleine Ziele und schaue nicht darüber hinaus. Das nächste ist das Ende der Chemotherapie.
Ich habe jetzt die fünfte Chemo hinter mir, eine folgt noch. Die Woche vor der Therapie ging es mir richtig gut, kein Würgen und kein Erbrechen. Aber nach der Chemo kam die Würgerei zurück, und ich habe mich mehrfach grandios erbrochen. Ich habe zwar Tabletten, aber die können nicht alles dämpfen. Im Augenblick geht es mir wieder besser. Ich hoffe das bleibt auch über die Weihnachtsfeiertage so.
Mehr Probleme bereitet mir im Augenblick mein künstlicher Darmausgang. Allein in der letzten Woche bin ich dreimal "ausgelaufen". Das erste Mal kurz nach dem Aufkleben des neuen Systems. Während ich gerade dabei war, die Platte oben und an den Seiten abzudichten, tropfte es unten. Also nochmal das ganze von vorn. Das nächste Mal saß ich abends friedlich auf meinem Sofa das Notebook auf den Knien im Internet surfend, als es plötzlich an der Seite feucht wurde. Das dritte Malheur passierte morgens, irgendwie fühlte sich mein Nachthemd nass an. Die undichte Stelle konnte ich zuerst nicht entdecken. Dann bemerkte ich jedoch, dass der Filter am Beutel undicht wahr, ein Novum. Eines der vier Löcher des Filters war wohl zu groß. Das ließ sich einfach durch Aufkleben eines Papierkreises richten. Der Papierkreis gehört zur Ausstattung und soll eigentlich dazu dienen, um beim Duschen oder Baden den Wassereintritt in den Beutel zu verhindern. Er ließ natürlich auch in die umgekehrte Richtung keine Flüssigkeit durch. Solange das alles bei mir zu Hause passiert, ertrage ich es mit Fassung. Es bleibt mir auch nichts weiter übrig.
Dieses "Auslaufen" ist auch ein guter Grund, warum ich Weihnachten hier verbringen werde, abgesehen davon, dass ich die lange Fahrt nach Berlin zu meinen Lieben gar nicht durchstehen würde. Wenn schon solche Scherereien, dann doch lieber in der eigenen Wohnung und nicht während des Besuchs.