Nordlichter
Kopf
Mittwoch, 5. Juli 2006
Annik Rubens - Podcasting
Es ist etwas winzig, das Buch zum Audiobloggen, wie der Untertitel lautet. Handlich genug, um bei den eigenen Versuchen neben der Tastatur zu liegen. Annik Rubens Buch richtet sich zuerst einmal an Einsteiger in die Podcastszene. Sie erklärt, was Podcasts sind, wie man sie hört und eigene produziert.

Von den vorgestellten Podcastern war mir bis auf Annik selbst nur Nicole Simon und Kilian bekannt. Annik und ihr Podcast "Schlaflos in München" werden immer erwähnt, wenn es um Audiobloggen geht. Nicole kenne ich aus einem Schlagabtausch mit Don Alphonso bei Blogbar. Kilian verwendet dieselbe Software wie ich nämlich Loudblog. Abonniert habe ich die Feeds von keinem der drei sondern bis jetzt von der Pisapolizei, meinem Lieblingsnetzmagazin Phlow und von dem Kontrabass, der selten allein spielt.

Annik empfiehlt iTunes zum Hören der Podcasts zu verwenden. Da ich gerade eine neue Version des QuickTime Players heruntergeladen hatte, in dem dieses Programm enthalten ist, habe ich es auch gleich installiert. iTunes ist als Podcatcher sehr angenehm, so habe ich alles hübsch getrennt. Für die Feeds der Weblogs verwende ich Feedbuster und für die Pod- und Videocasts iTunes. Weil ich schon mal dabei war, habe ich ein iTunes-Konto angelegt und meinen eigenen Podcast angemeldet. Annik erklärt iTunes zum Podcastverzeichnis Nummer 1. Wenn ich meine Logdateien betrachte, scheint das zu stimmen. Die meist aufgerufene Datei ist podcast.php und die Zugriffe haben sich seitdem erhöht.

Dabei ist mein Podcast über meine Krebserkrankung und ihre Folgen doch eher ein Nischenprodukt. Auf eine riesige Hörerschaft werde ich nicht kommen. Ich gehe mit meinem Audioblog einmal pro Woche online, nachdem der Artikel unter der Kategorie "Gegen den Krebs" hier in Nordlichter erschienen ist entweder noch am selben Abend oder einen Tag später. Zum Abendpodcaster wurde ich durch meine beiden Sittiche, auf deren Kommentare ich gern verzichten wollte. Damit war auch der Titel für meinen Podcast klar, Nachtgedanken. Das passende Template "Amsterdam Nights" fand sich auch.

Zum Podcasten verwende ich ganz einfach ein USB-Headset von Pearl. Das dem Notebook beiliegende Headset war dafür ungeeignet. Annik stellt als Grundausstattung Mischpult, Composer, Mikrophon und Kopfhörer vor. Aber so weit wollte ich nicht gehen. Ich brauche kein Tonstudio. Außerdem wusste ich nicht, als ich mit dem Podcasten anfing, ob ich auch dabeibleiben würde. Die letzte Folge "Rückschläge" ist die Nummer 54. Natürlich werde ich auch weiter audiobloggen. Inzwischen klebe ich auch nicht mehr so am Text wie am Anfang. Das war viel zu monoton vom Blatt gelesen. Ich habe mich freigesprochen und nun merkt man auch ganz genau, wie es mir während der Aufnahme ging, ob gut oder schlecht.

So kann ich mich inzwischen mehr der Qualität der Aufnahmen widmen. Mein größtes Problem sind im Moment die S- und Sch-Laute. Ich weiß, dass dagegen De-Esser helfen. Der von Annik vorgestellte Audioeditor Audacity hat so einen Effektfilter, bloß leider geht sie auf dessen Handhabung nicht näher ein, sondern beschränkt sich auf den Kompressor und die Rauschentfernung. Da Audacity ein unter Podcastern weitverbreitetes Programm ist, hätte ich mir dazu mehr Informationen gewünscht. Das erscheint mir etwas dürftig.

Annik zeigt auch, wie man seine Podcasts am besten benennt und die ID3-Tags beschriftet. Na gut, jetzt würde ich andere Namen wählen. Als ich anfing, wusste ich es nicht besser. Inzwischen habe ich alle Folgen mit Nummern versehen und auch das Logo für das Cover unter iTunes angefügt. Die ID3-Tags vergibt die von mir verwendete Software Loudblog jetzt automatisch. Das einzige was mir noch bleibt, ist die Folgennummer anzugeben.

Annik gibt in ihrem Buch noch viele Tips, die es auszuprobieren gilt. Aber inzwischen haben wir ja alle keine Chance mehr, denn die Frau Bundeskanzlerin ist unter die Videoblogger gegangen. Warum es nun ausgerechnet ein Videoblog sein musste, wenn auch ein Audioblog gereicht hätte, wissen wahrscheinlich nur ihre PR-Berater. Frau Merkel gewinnt nicht unbedingt dadurch, wenn ich ihr beim Reden auch noch zugucken muss. Das wirkt noch viel steifer als die Vorlese allein. Das üben wir noch ein bisschen Frau Bundeskanzlerin!

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