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Montag, 26. Dezember 2005
Weihnachtsfreuden
Montag, 26. Dezember 2005, Kategorie: 'Krankengeschichten'
Die Zeit zwischen dem 1. Advent und Weihnachten ist für mich die schönste im Jahr. Weihnachtsdekoration in den Fenstern und an den Häusern, Lebkuchen, Plätzchen, Stollen, Kerzenlicht und hoffentlich Schnee, ich würde nie der Idee verfallen, Weihnachten in südlichen Gefilden zu verbringen. Dem angeblichen Weihnachtsstress, dem es zu entfliehen gilt, schafft man sich doch selber. Es zwingt mich niemand, außer mir selbst, durch die Einkaufspassagen zu hetzen oder den Einfall von Verwandten zu ertragen, die ich eigentlich nicht sehen wollte. Gegen das alles hilft das kleine Wörtchen "nein", wenn wir denn nur konsequent genug wären, zu unseren eigenen Gefühlen zu stehen, statt die Erwartungen der Anderen zu erfüllen.
Am Wochenende des 1. Advents ging es mir körperlich so gut, dass ich mich daran machte meine Wohnzimmerfenster zu schmücken. Die Fenster in meiner Wohnung wurden ein Halbes Jahr nicht geputzt. Ich war dazu nicht in der Lage, und die mich betreuenden Verwandten, Freunde und Arbeitskollegen hatten wichtigere Dinge zu erledigen. Die Orchideen und Bromelien, die auf dem Nachtspeicherofen stehen, schrien nach Pflege. Für das alles, Pflanzenpflege, Fenster putzen und dekorieren, brauchte ich aber nicht wie sonst etwa zwei Stunden. Ich war damit volle zwei Tage beschäftigt, viele Pausen inbegriffen.
Meine Aktivitäten brachten mir Mecker von meinem Chef ein. Gemach, im Augenblick würe ich zu dieser Aktion nicht nochmal fähig. Meine Schlafzimmerfenster wurden mir geputzt und dekoriert. Mein Bauch sah während der fünften Chemotherapie so merkwürdig aus, dass ich ihn der Schwester in der Onkologie vorführen musste. Sonst immer etwas eingefallen, hatte ich mit einem Mal eine dicke Beule rechts neben dem Stoma. Die Schwester holte dann doch lieber einen Arzt. Nach eingehender Besichtigung und Abtasten meines Bauches stand die Diagnose fest, ein Eingeweidebruch. Es tut nicht weh und behindert mich erstmal nicht, deshalb bleibt es auch so, wie es ist. Mein Bauch sieht nur noch ulkiger aus, als er so schon ausschaut. Schweres heben kann ich nach wie vor nicht. Beim Husten und Niesen halte ich mir jetzt immer den Bauch fest. Eingehandelt habe ich mir das ganze bei einem ausgeprägten Hustenanfall.
Für mich verliefen diese Vorweihnachtstage sonst recht entspannend und besinnlich. Notgedrungen musste ich wegen meiner Krankheit im großen Warenhaus Internet einkaufen, statt mich in den Einkaufstrubel zu stürzen. Siehe da, es lief auch. Die letzte Bestellung trudelte vormittags am 24. ein. Gleichzeitig erhielt ich einen Weihnachtsstrauß mit den besten Wünschen der Mitglieder meiner alten Seminargruppe. Danke meine Lieben! Wenn wir uns bei der nächsten Fete wiedersehen, werde ich jeden einzelnen von Euch umärmeln, fest versprochen.
Mein Bruder ist noch bei mir zu Besuch. Er war für die restlichen Besorgungen und für die Hausarbeit zuständig. Meine Aufgabe beschränkte sich aufs Mittagzubereiten. Am 24. Dezember gab es den üblichen "chinesischen Weihnachtskarpfen", am 1. Weihnachtstag Entenbrust in Martiniorangensoße mit Kartoffelklößen und grünen Bohnen, am 2. Weihnachtsfeiertag aßen wir Hirschgulasch in Rotweinsoße mit Thüringer Klöße und Preiselbeerbirnen.
Am Heiligen Abend Karpfen zu essen, ist eigentlich eine polnische Tradition, die meine Mutti bei uns eingeführt hat. Zu Silvester gibt es bei uns keinen Karpfen sondern Fondue. Karpfen oder andere Fische blauzukochen, ist für meine Zunge eine greuliche Art einem toten Fisch Gewalt anzutun. In meiner Küche gibt es das nicht. Karpfen wird im Ofen gebacken entweder mit Zitrone und Butter oder auf die chinesische Art.
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag!
Am Wochenende des 1. Advents ging es mir körperlich so gut, dass ich mich daran machte meine Wohnzimmerfenster zu schmücken. Die Fenster in meiner Wohnung wurden ein Halbes Jahr nicht geputzt. Ich war dazu nicht in der Lage, und die mich betreuenden Verwandten, Freunde und Arbeitskollegen hatten wichtigere Dinge zu erledigen. Die Orchideen und Bromelien, die auf dem Nachtspeicherofen stehen, schrien nach Pflege. Für das alles, Pflanzenpflege, Fenster putzen und dekorieren, brauchte ich aber nicht wie sonst etwa zwei Stunden. Ich war damit volle zwei Tage beschäftigt, viele Pausen inbegriffen.
Meine Aktivitäten brachten mir Mecker von meinem Chef ein. Gemach, im Augenblick würe ich zu dieser Aktion nicht nochmal fähig. Meine Schlafzimmerfenster wurden mir geputzt und dekoriert. Mein Bauch sah während der fünften Chemotherapie so merkwürdig aus, dass ich ihn der Schwester in der Onkologie vorführen musste. Sonst immer etwas eingefallen, hatte ich mit einem Mal eine dicke Beule rechts neben dem Stoma. Die Schwester holte dann doch lieber einen Arzt. Nach eingehender Besichtigung und Abtasten meines Bauches stand die Diagnose fest, ein Eingeweidebruch. Es tut nicht weh und behindert mich erstmal nicht, deshalb bleibt es auch so, wie es ist. Mein Bauch sieht nur noch ulkiger aus, als er so schon ausschaut. Schweres heben kann ich nach wie vor nicht. Beim Husten und Niesen halte ich mir jetzt immer den Bauch fest. Eingehandelt habe ich mir das ganze bei einem ausgeprägten Hustenanfall.
Für mich verliefen diese Vorweihnachtstage sonst recht entspannend und besinnlich. Notgedrungen musste ich wegen meiner Krankheit im großen Warenhaus Internet einkaufen, statt mich in den Einkaufstrubel zu stürzen. Siehe da, es lief auch. Die letzte Bestellung trudelte vormittags am 24. ein. Gleichzeitig erhielt ich einen Weihnachtsstrauß mit den besten Wünschen der Mitglieder meiner alten Seminargruppe. Danke meine Lieben! Wenn wir uns bei der nächsten Fete wiedersehen, werde ich jeden einzelnen von Euch umärmeln, fest versprochen.
Mein Bruder ist noch bei mir zu Besuch. Er war für die restlichen Besorgungen und für die Hausarbeit zuständig. Meine Aufgabe beschränkte sich aufs Mittagzubereiten. Am 24. Dezember gab es den üblichen "chinesischen Weihnachtskarpfen", am 1. Weihnachtstag Entenbrust in Martiniorangensoße mit Kartoffelklößen und grünen Bohnen, am 2. Weihnachtsfeiertag aßen wir Hirschgulasch in Rotweinsoße mit Thüringer Klöße und Preiselbeerbirnen.
Am Heiligen Abend Karpfen zu essen, ist eigentlich eine polnische Tradition, die meine Mutti bei uns eingeführt hat. Zu Silvester gibt es bei uns keinen Karpfen sondern Fondue. Karpfen oder andere Fische blauzukochen, ist für meine Zunge eine greuliche Art einem toten Fisch Gewalt anzutun. In meiner Küche gibt es das nicht. Karpfen wird im Ofen gebacken entweder mit Zitrone und Butter oder auf die chinesische Art.
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag!
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